Moers/Neukirchen-Vluyn/Duisburg. Christoph Hoffmann hat ein ungewöhnliches Hobby: Modellautos. Doch das ist nicht alles: Wie er mit spektakulären Fotos seine Fans begeistert.

Auf den ersten Blick sieht es täuschend echt aus. Als bretterte ein Tross hochmotorisierter Geländewagen durch die Moerser Botanik am Waldsee. Ausgestattet mit jeder Menge Equipment. Harte Kerle, die einen Arm mit der Fluppe in der Hand aus dem Wagenfenster baumeln lassen. Ja, sagt Christoph Hoffmann, es habe auch schon mal entsprechende Reaktionen im Internet gegeben, wo er die Fotos von den Ausfahrten postet.

Die Bilder sind auf Facebook und Instagram zu sehen. Christoph Hoffmann zeigt sie in seinem Account, aber auch in den entsprechenden Moerser Gruppen. Und wer da genauer hinschaut, erkennt, dass es sich mitnichten um große, schwere Jeeps handelt, sondern um Modellautos. Maßstab 1:10.

Der Hobbyfahrer ist in Moers und anderen Städten unterwegs

Sein erstes Auto war ein Traxxas TRX4, sagt der 40-jährige Neukirchen-Vluyner. Mittlerweile hat er drei Fahrzeuge. Sein aktuelles Lieblingsmodell ist der Defender D1RC, Camel Trophy D90. Zwei-Gang-Getriebe. Zu dem Fahrzeug greift er derzeit zuerst. Es ist mit jeder Menge Liebe zum Detail ausgestattet. Rocky, der Fahrer, ist einer dieser kernigen Jungs, die nichts in der Wildnis erschüttern kann.

Auf der Ablage vorn im Cockpit des Wagens liegt eine kleine Zigarettenschachtel, am Spiegel baumelt ein gelber Duftbaum im Miniformat, auf der Mittelkonsole liegt eine Straßenkarte, Navi gibt es hier nicht.

Da käme ein bisschen das Kind im Manne durch, gibt Hoffmann zu. Seit vier Jahren frönt er diesem Hobby. „Es fing alles mit einem Youtube-Video an“, sagt er. Dann noch eins, hundert Videos habe er verschlungen. Dann hat er in das erste Auto investiert, die ersten Ausflüge hat er alleine oder mit seiner Partnerin Astrid Schäfer gemacht. Schließlich trat er einer Ratinger Gruppe bei. Die damalige „Reizüberflutung“ hat ihn nicht davon abgehalten hat, weiter in die Welt einzutauchen. Jetzt gibt es eine Whatsapp-Gruppe, in der sich etwa 50 Leute regelmäßig zu Ausfahrten verabreden.

So sieht es bei Christoph Hoffmann im Sucher der Kamera aus.
So sieht es bei Christoph Hoffmann im Sucher der Kamera aus. © FFS | Volker Herold

Christoph Hoffmann ist mittlerweile dem RCRT Duisburg beigetreten. „Wir sind d i e Gemeinschaft von Offroad-Verrückten“, verkündet der Verein auf seiner Webseite. Der Verein hat eine eigene Outdoor-Strecke in Duisburg, hier gibt es alle vier bis sechs Wochen so genannte Gastfahrtage, an denen Interessierte sich über das Hobby informieren können.

Und Christoph Hoffmann hat seine Leidenschaft weiter ausgebaut: Er hat in eine professionelle Kameraausrüstung investiert, ist für die Duisburger Vereinskollegen jetzt der Fotograf. Und so verwundert es nicht, dass die Bilder von den Ausfahrten perfekt ausgeleuchtet und inszeniert sind.

Die Offroad-Touren dauern vier bis fünf Stunden

Eine Tour dauert etwa vier bis fünf Stunden, erklärt Astrid Schäfer. Gefolgt von einer stundenlangen Bearbeitung von hunderten Fotos. Schließlich muss jede Situation festgehalten werden, in der die Männer beispielsweise aus Ästen kleine Brücken bauen, über die sie die Autos über eine Schlucht (also ein Erdloch) fahren lassen. Der Defender ist mit einer Seilwinde ausgestattet. Sofern ein anderer Geländewagen im Morast steckenbleibt, darf selbstredend nicht selbst Hand angelegt werden; der Wagen muss – wie im echten Leben – von einem anderen Wagen aus der misslichen Lage befreit werden.

Die Modellfahrzeuge gibt es als Bausätze. Hoffmann kauft oft online ein, nennt aber auch Berlinski in Dortmund oder Speedshop24 in Bochum als analoge Adressen für den Modellbau. Ganz preiswert ist das Hobby nicht, rund 100 Euro muss man durchaus investieren. „Das schöne am Hobby ist die Gemeinschaft“, wirbt er.

Mehr zum Verein auf: www.rcrtduisburg.de