Herne. Freiheit für Aida Rasti und Bardyia Basiri: Warum sich die Herner Politikerin Michelle Müntefering für ein inhaftiertes iranisches Paar einsetzt.

Die Herner Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering hat die Patenschaft für ein iranisches Paar übernommen. Die junge Frau und ihr Ehemann seien von der autoritären Regierung des persischen Staats als politische Gefangene inhaftiert worden, berichtet die Sozialdemokratin.

Die Herner Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (42) ist für die SPD Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Von 2018 bis 2021 war sie Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt.
Die Herner Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (42) ist für die SPD Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Von 2018 bis 2021 war sie Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

„Es geht darum, das Leben der jungen Menschen zu retten, die für einen freien Iran protestieren“, so Müntefering. Viele Iranerinnen und Iraner gingen in diesen Tagen unter Einsatz ihres Lebens auf die Straße. Sie wollten ein freies Leben und die Selbstbestimmung der Frauen. Deswegen habe sie mit einigen anderen Abgeordneten eine politische Patenschaft übernommen, um ein Zeichen der Unterstützung und Anteilnahme zu setzen.

Michelle Müntefering fordert die Freilassung des Ehepaars

Aida Rasti und Bardiya Basiri müssen freigelassen werden“, fordert die SPD-Außenpolitikerin. Beide säßen im Iran ohne Anklage in Isolationshaft und teilten damit das Schicksal von zigtausend anderen politischen Gefangenen in iranischen Haftanstalten. Der Druck auf das Regime müsse deshalb so hoch wie möglich gehalten werden.

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Aida Rasti sei eine talentierte Sängerin. Die 28-Jährige sei am 28. September festgenommen worden und befindet sich in Isolationshaft im Evin-Gefängnis in Teheran. „Nach unseren Informationen hat Aida keinen Zugang zu einem Rechtsanwalt. Treffen mit ihren Familienangehörigen sind ihr verboten“, so Müntefering. Die Anklagepunkte für ihre Festnahme seien ungeklärt. Aida gehöre der im Iran diskriminierten und verfolgten Religionsgemeinschaft der Bahai an.

Rastis Ehemann Bardiya Basiri sei am 17. Dezember inhaftiert worden. „Regimekräfte brachen in sein Haus ein und nahmen ihn mit. Aufenthaltsort und Grund der Festnahme sind unbekannt“, erklärt Müntefering. Als Aida von der Festnahme ihres Ehemannes erfahren habe, habe sie Berichten zufolge eine Panikattacke bekommen. Seitdem befinde sie sich in einem psychisch äußerst labilen Zustand: „Der letzte Stand ist, dass sie in einem Rollstuhl vom Gefängnis in ein Krankenhaus gebracht wurde.“ Ihrer Familie zufolge sei Aida Rastis Gesundheit in ernster Gefahr.

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