Herne. „Keine rechte Bürgerwehr in Herne!“: Unter diesem Motto veranstaltet ein Bündnis eine Kundgebung gegen „Spaziergänge“ von „besorgten Bürgern“.
Nach den so genannten Spaziergängen von „besorgten Bürgern“ an den beiden vergangenen Dienstagen durch Herne-Mitte hat sich ein Bündnis gebildet, das Flagge zeigen will gegen die Teilnehmer des Marsches. An diesem Dienstag soll zeitgleich zu dem „Spaziergang“ eine Kundgebung stattfinden. Das Motto: „Keine rechte Bürgerwehr in Herne!“
Am vergangenen Dienstag trafen sich 60 Menschen um 18 Uhr an der Kreuzkirche, sie gingen durch die Fußgängerzone zum Bahnhof und zurück. Zur WAZ sagten sie, dass sie als „besorgte Bürger“ mit der Entwicklung im Land nicht einverstanden seien. Sie wollten Bürger wachrütteln und nun regelmäßig über die Fußgängerzone gehen. Plakate tragen sie wie in der Woche zuvor dabei nicht, auch skandierten sie keine Parolen. Am Wochenende nun hat sich ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, dem Kulturell-Alternativen Zentrum und Bürgern gebildet, das für diesen Dienstag zum „Gegenprotest“ aufruft. Die Evangelische Kirche hat angekündigt, ebenfalls daran teilzunehmen.
Bündnis: Herne ist bunt und nicht braun
„Gemeinsam zeigen wir, dass Herne bunt ist und nicht braun“, hieß es nach dem Treffen am Sonntagabend aus der Runde. Unter den „Spaziergängern“ seien neben Bürgern unter anderem auch Neonazis aus der rechten Hooligan- sowie HoGeSa („Hooligans gegen Salafisten“)-Szene, Mitglieder der Essener „Steeler Jungs“ und andere gewaltbereite Rechtsradikale, sagte ein Sprecher des Bündnisses zur WAZ. Das wolle man nicht tolerieren. Die Polizei konnte das zuletzt nicht bestätigen. Sie prüfe Verbindungen von Mitgliedern zu anderen Gruppen, darunter rechte, hieß es vergangene Woche. Es gebe aber Hinweise, dass Teilnehmer Verbindungen zu anderen Gruppen hätten, so ein Polizeisprecher.
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Die Teilnehmer des Gangs durch Herne-Mitte wollten durch ihre Aktionen Unsicherheit schüren, das werde man nicht hinnehmen. Für diesen Dienstag wollen die Teilnehmer der Kundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz deshalb für Toleranz werben. In einem nächsten Schritt soll das neue Bündnis – nach eigenen Angaben aus dem links-demokratischen Spektrum – in Kürze weiter mit Leben gefüllt werden. Das Bündnis ruft Bürger dazu auf, an der Kundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz teilzunehmen und Familien sowie Freunde mitzubringen.