Herne. . Ein achtjähriger Junge hat in Herne eine Rangierlok zum Stoppen veranlasst. Der Lokführer entdeckte das Kind am Donnerstagnachmittag am Stellwerk Wanne-Eickel und alarmierte die Bundespolizei. Denn der Junge stand direkt “im Gleis“.

Bahnreisende kennen die Durchsage: "Person im Gleis". In der Regel folgt dann eine Verspätungsmeldung. Ein 8-jähriger Junge hat jetzt in Herne deutlich gemacht, was "im Gleis" bedeutet: Er stand in der Nähe des Stellwerks Wanne-Eickel, und zwar unmittelbar auf den Schienen der dortigen Bahnstrecke. Wie er später erzählte, wollte er von dort den Zugverkehr beobachten.

"Das hätte tödlich enden können", mahnt die Bundespolizei. Der Junge hatte auf dem Heimweg von der Schule in Höhe der Berliner Straße die Gleisanlagen betreten. Der vorbeifahrende Lokführer einer Rangierlok entdeckte das Kind. Er stoppte seine Fahrt, alarmiert auch die Bundespolizei und stieg aus der Lok, um den Jungen aus dem Gleis zu führen. Der stand, laut Polizei, noch dort und war nicht weggelaufen.

Standpauke von der Bundespolizei

Von "Standpauke" berichtet die Bundespolizei nichts, aber es dürfte darauf hinausgelaufen sein. Denn auch die hinzugezogene Polizeistreife habe dem Jungen "erklärt, welche Gefahren vom Bahnverkehr ausgehen". Und die Mutter des Jungen konnte sich das anschließend auch noch anhören, weil die Polizei das Kind zu Hause ablieferte.

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Ohnehin stellt man sich bei der Bundespolizei darauf ein, dass sich solche Fälle in den kommenden Wochen häufen werden: "Gerade in den Schulferien zieht es viele Kinder und Jugendliche zu Bahnanlagen", sagt Sprecher Jürgen Karlisch. Er mahnt davor, Bahnanlagen zu betreten: "Das ist kein Abenteuerspielplatz!" Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung erst spät wahrgenommen werden. Auch wer auf Bahnanlagen herumklettert, bringt sich in tödliche Gefahr: "Oberleitungen stehen unter Strom" - und zwar mit 15.000 Volt Spannung. Schon wenn man ihnen zu nahe kommt, kann ein gefährlicher Lichtbogen entstehen. (dae/WE)