Herne/Recklinghausen. Immer mehr Geschädigte melden sich bei der Polizei in Herne, weil Scheiben zerstört wurden. Zwei Recklinghäuser (20) haben dort und im Kreis Recklinghausen mit Softairpistolen die Scheiben von geparkten Autos, Haltestellen und fahrenden Bussen beschossen. Das Duo gibt die Taten zu.
Die Polizei hat am Montagabend zwei junge Männer festgenommen, die am Sonntagabend in Herne sowie im Kreis Recklinghausen geparkte Autos, Haltestellen und fahrende Linienbusse beschädigt haben sollen. Die Recklinghäuser, beide 20 Jahre alt, haben die Taten zugegeben. Laut Polizei sollen sie mehrere Dutzend Scheiben mit Stahlmunition aus umgebauten Softair-Pistolen beschossen haben.
In Herne, sagte Polizeisprecherin Ramona Hörst gestern zur WAZ, hätten die Verdächtigen „eine Schneise der Verwüstung“ hinterlassen. Noch immer würden Anzeigen von Betroffenen nachgemeldet. Stand Dienstag beschädigten oder zerstörten die Verdächtigen allein vor Ort die Scheiben von 30 geparkten Autos an der Mont-Cenis-, Holsterhauser-, Horsthauser-, Nord- und Cranger Straße. Wie berichtet, geht auf das Konto der Täter auch die Zerstörung von elf Haltestellenscheiben sowie einem Busfenster in Herne.
Ein Zeuge gab den entscheidenden Tipp
Auf die Spur der Verdächtigen, sagt Hörst, sei die Polizei durch einen anonymen Hinweis gekommen. Der Tipp des Zeugen, dass sich die Polizei den Besitzer eines schwarzen BMW Z4 anschauen solle, erwies sich offenbar als goldrichtig: Als Beamte die Wohnung des 20-jährigen Schülers in Recklinghausen durchsuchten, fanden sie eine umgebaute Softairpistole mit entsprechender Stahlmunition. Die Ermittlungen, so die Polizeisprecherin, hätten zu einem weiteren Verdächtigen, einem 20-jährigen Handwerker aus Recklinghausen, geführt. Als dessen Wohnung durchsucht worden sei, seien eine weitere baulich veränderte Softairpistole nebst Munition gefunden worden.
In ihren Vernehmungen hätten die Verdächtigen zugegeben, gemeinsam mit dem Sportwagen unterwegs gewesen zu sein und mit ihren Pistolen die Scheiben beschossen zu haben. Warum? Einen konkreten Anlass habe es nicht gegeben, so Hölst weiter.
Vandalismus-Tour könnte teuer werden
Auf das Duo kommt nun ein Strafverfahren zu. Vorgeworfen, so die Polizeisprecherin, werde ihm der Verstoß gegen das Waffengesetz, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung. Nicht zuletzt könnte die Vandalismus-Tour für die Recklinghäuser teuer werden. HCR-Sprecher Dirk Rogalla etwa kündigt gegenüber der WAZ schon mal an, dass das Nahverkehrsunternehmen die rund 11.000 Euro für den Ersatz der Defekten Haltestellenscheiben von den Tätern zurückfordern werde.