Herne. Der Architekt Jens Blome macht sich für den Erhalt des bedrohten Schachtgerüstes der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne stark. Der Förderturm könnte mit geringerem Aufwand als bislang diskutiert saniert werden. Neben einem Feuchteschutz sollten Verstärkungsmaßnahmen erfolgen, meint Blome.
Das Schachtgerüst der ehemaligen Zeche Teutoburgia muss erhalten bleiben. Das fordert der Herner Architekt Jens Blome in der Diskussion um den maroden Förderturm. Leider, sagt Blome in einer Stellungnahme auf die WAZ-Berichterstattung, gebe es nur noch sehr wenige Schachtgerüste auf Herner Stadtgebiet, und dieser Förderturm präge die Silhouette der über die Stadtgrenzen hinaus einmaligen Siedlung Teutoburgia und des Fördermaschinenhauses.
Die Betrachtung der technisch notwendigen Erhaltungs-maßnahmen, so Blome, habe sich seit den Zeiten der Internationalen Gartenbau-Ausstellung (IBA) grundlegend geändert. So müssten in die Sanierungs-Betrachtungen nicht die statischen Voraussetzungen eines im Betrieb befindlichen Schachtgerüstes zu Grunde gelegt werden, weil die ursprünglich notwendige Auslegung der statischen Lastfälle des Betriebes sämtlich entfielen. Berücksichtigt werden müssten heute nur noch das Eigengewicht und die Windlasten. Damit sei das Schachtgerüst heute statisch vollkommen überdimensioniert und ertrage auch Schwächungen der Materialstärke durch den Rost.
Feuchteschutz und Verstärkungsmaßnahmen
Wichtigstes Augenmerk sei auf die Anschlusspunkte der Stahlkonstruktion im Übergangsbereich zum Fundament zu legen. Hier sollte ein erhöhter Feuchteschutz erfolgen und gegebenenfalls Verstärkungs-maßnahmen. Die Einschaltung eines statischen Fachingenieurs, der die statische Sicherheit unter den Gesichtspunkten der heute übriggebliebenen Anforderungen betrachtet, würde wahrscheinlich zu erheblich geringeren und notwendigen Sicherungsmaßnahme führen, meint der Architekt. Um anzufügen: Das Ganze würde „auch dazu beitragen, dass das Schachtgerüst noch lange erhalten werden kann“.