Herne. Ralf Schmitz spielte sein aktuelles Bühnenprogramm “Schmitzpiepe“ im fast ausverkauftem Kulturzentrum Herne. Es ist bereits das vierte Programm des Comedians, der eine gekonnte Mischung aus Improvisation und eingeübten Sketchen präsentierte. Seine Witze glitten allerdings ab und zu ins Zotige ab.

Ralf Schmitz flitzt und springt am Donnerstagabend wie ein wildgewordener Flummi durch das fast ausverkaufte Kulturzentrum. Mit „Schmitzpiepe“ präsentiert er sein bereits viertes Bühnenprogramm, bei dem er mal von der einen zur anderen Seite der Bühne hechtet, bis er plötzlich inmitten des Publikums landet. „Hallo, ich bin der Ralf“, begrüßt er einen Zuschauer in der zweiten Reihe. „Hallo, ich auch“, bekommt er als Antwort. „Na, dann geh du mal für die nächsten zwei Stunden auf die Bühne, ich setz’ mich solange auf deinen Platz“, improvisiert Schmitz.

Diese Art der Improvisationscomedy unter Einbeziehung des Publikums zieht sich wie ein roter Faden durch sein Bühnenprogramm. Schmitz kann das, er hat es in mehreren Staffeln der Sat.1 Impro-Show Schillerstraße bewiesen.

Leicht zotige Witze

Der zweite rote Faden der Show sind Anekdoten über seine Mutter. Auf einer Leinwand werden kryptische SMS gezeigt, die sie ihm geschrieben hat, nachdem er ihr das erste Mobiltelefon gekauft hat. „Sara hat kein anal mehr“ ist da unter anderem zu lesen. Das hat die Autokorrektur des Handys aus „Papa hat kein Bock mehr“ gemacht. Schmitz macht heute gerne Witze, die leicht ins Zotige ausarten. Auffällig ist dabei, dass er seine Gags mit einer Lache ankündigt, die an Hape Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer erinnert. Auch schließt er die Gags mit eben diesem sonoren Lachen. In seinem Duktus erinnert Schmitz ein wenig an Mario Barth.

Im Gegensatz zu Barth, bei dem die Beziehung zwischen Mann und Frau zentrales Thema ist, steht auch in der zweiten Hälfte des Programms die Beziehung zwischen Mutter und Sohn im Mittelpunkt. Schmitz zeigt Fotos aus seiner Kindheit, auf jedem hat seine Mutter ihn mit einem Pfeil markiert. Sogar, wenn er alleine darauf zu sehen ist. „Was sollte ich denn sonst sein? Der Beton?“, fragt er ins Publikum. Zum Abschluss zeigt er eben ein Foto von sich und seiner Mutter. Natürlich hat er sie mit einem Pfeil über dem Kopf markiert.