Herne. . Unter dem Namen „Strünkeder Höfe“ entstehen in Herne-Baukau in den nächsten Jahren vier sogenannte Mehrgenerationenhäuser. Das Vorzeigeprojekt kostet zehn bis elf Millionen Euro. Interessenten können sich schon jetzt um eine Wohnung in den barrierefreien Häusern bewerben.

Im Frühjahr 2014 startet in Baukau eines der größten Herner Neubauprojekte. An der Jobststraße, zwischen Berta- und Ohmstraße, lässt die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS) vier sogenannte Mehrgenerationenhäuser errichten. Die fünfgeschossigen Bauten bekommen Aufzüge und insgesamt rund 60 komplett barrierefreie Wohnungen. Das Projekt unter dem Namen „Strünkeder Höfe“ hat laut WHS ein Gesamtvolumen von zehn bis elf Millionen Euro.

Barrierefreier Wohnraum ist auch in Herne immer noch Mangelware, wird vor dem Hintergrund des demografischen Wandels aber immer stärker nachgefragt. „Sie beschreiten einen mutigen Weg, um die Fragen der Zukunft zu beantworten“, lobte Anke Hildenbrand (SPD), die u. a. im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung sitzt, das Vorzeigeprojekt auf einer Bürgerinformationsveranstaltung. „Wir wollen den Bestand im Stadtteil aufwerten. Aber wir sind an einem Punkt, an dem Sanieren nicht mehr lohnt“, sagte WHS-Vorstandsvorsitzender Klaus Karger.

Fertigstellung für 2016 geplant

Hier werden die „Strünkeder Höfe“ gebaut. Auf der Jobststraße muss dafür fast die gesamte Häuserzeile weichen.
Hier werden die „Strünkeder Höfe“ gebaut. Auf der Jobststraße muss dafür fast die gesamte Häuserzeile weichen. © Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd eG

Es wird aber noch dauern, bis die ersten Mieter in die modernen energiearmen Häuser einziehen können. Zunächst muss fast die komplette Häuserzeile auf der Jobststraße sowie das Eckhaus Jobststraße/Bertastraße abgerissen werden (siehe markierte Fläche rechts), nur das Haus Nr. 35 auf der Jobststraße bleibt stehen. Im Frühjahr rollen die Abrissbagger an, Ende 2014 / Anfang 2015 soll mit dem Neubau begonnen werden. Ende 2016 sollen die ersten Häuser stehen. Und zwar nicht, wie bisher, horizontal, sondern vertikal zur Straße.

Viel Licht, Luft und Grünflächen verspricht Architekt Herfried Langer: „Wir werden das Blockghetto aufbrechen.“ Echte Gebäuderückseiten werde es nicht mehr geben. Alle Wohnungen bekommen eine Terrasse mit Garten, Loggien oder Balkone. Unterirdisch werden Tiefgaragen gebaut. Innen seien vor allem Zwei- und Dreiraum-Wohnungen mit einer Größe von etwa 60 bzw. 75 Quadratmetern geplant. Alle bekommen barrierefreie Zugänge und Bäder.

Mieten unter acht Euro pro Quadratmeter

Die Grundrisse seien für die Nutzung durch unterschiedliche Generationen optimiert. „Es ist für jeden etwas dabei“, verspricht Langer. Schon jetzt können sich Interessenten bei der WHS bewerben – auch, um den Bedarf zu schätzen und Einfluss auf die Wohnungsgrößen nehmen zu können. Die Mieten seien noch nicht endgültig verabschiedet, so WHS-Chef Karger, „unser Ziel ist es aber, unter acht Euro pro Quadratmeter zu bleiben.“

Um nicht nur gemeinsames Wohnen sondern auch eine Begegnung der Generationen zu ermöglichen, soll im Erdgeschoss des Eckhauses Berta-/Jobststraße ein öffentliches Café eingerichtet werden.