Herne/Bochum. Einige Busfahrer der Bogestra und HCR haben einen elektronischen Beifahrer, der ihnen anzeigt, wie gut ihr Fahrstil hinsichtlich des Spritverbrauchs ist. Die Verkehrsunternehmen versprechen sich davon eine Kosteneinsparung. Kritiker befürchten interne Ranglisten unter den Fahrern.

Die Busfahrer der Bogestra und der HCR werden von einem elektronischen Beifahrer begleitet, der ihr Fahrverhalten überwacht. Während die Verkehrsunternehmen mit dem RIBAS-System Sprit sparen wollen, sorgt sich die CDA um den Betriebsfrieden. Denn die sparsamsten Busfahrer sollen belohnt werden.

Von 280 Mitarbeitern der Gelsenkirchener Belegschaft der Bogestra, die fünf Buslinien in Herne unterhält, haben sich 235 freiwillig dazu bereit erklärt mitzumachen. Im Busdepot in Ückendorf wurden die ersten 20 Fahrzeuge mit dem so genannten RIBAS-System ausgestattet. In Herne bei der HCR machen 25 Mitarbeiter mit. Kleine elektronische Helfer überwachen das Beschleunigungs- und Bremsverhalten des jeweiligen Fahrers. Sowohl akustische als auch optische Signale zeigen dem jeweiligen Busfahrer an, woran er bei seinem Fahrstil feilen sollte: Weniger Gas geben, nicht so stark bremsen, die Drehzahl reduzieren und in einen höheren Gang schalten – das sind die Hinweise, die RIBAS während der Fahrt erteilen kann.

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„Die meisten unserer Mitarbeiter finden das hilfreich“, sagt Bogestra-Sprecher Ulrich Kollmann. Offenbar haben sie nichts dagegen, dass ihr Fahrverhalten auch noch elektronisch protokolliert und ausgewertet wird.

Befürchtung vor Ranglisten

Während Frank Heu von der CDA ein Szenario vorschwebt, bei dem es interne Bestenlisten geben könnte, widersprechen beide Verkehrsunternehmen dieser Überlegung entschieden. Öffentlich zur Schau gestellt, werde kein personalisiertes Ergebnis. Das sei betrieblich vereinbart worden. Nur zwei Personen, der Disponent, der die Dienstpläne erstellt, und der Betriebsleiter erhalten genauen Aufschluss darüber, wer wie gut gefahren ist. Doch diese Leistungen sollen laut Bogestra keinerlei Einfluss auf die Einteilung der Mitarbeiter haben. „Dadurch wird niemand benachteiligt“, betont Kollmann und hofft auf das Gegenteil.

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Denn die besten Treibstoffsparer sollen profitieren. Der Bogestra-Betriebsrat strebt 50 Prozent der durch RIBAS eingesparten Summe als Prämie für die Fahrer an. Darüber wird jedoch erst im Falle einer Vereinbarung für alle entschieden. „Unser Ziel ist es, Treibstoffkosten zu senken und die CO2-Emission einzudämmen“, sagt Kollmann. Eine jährliche Einsparung von fünf Prozent des Diesels ist das Ziel.

Noch steckt das Projekt in der Testphase. Über die Anschaffung gibt es keinen Beschluss. Doch sollten die Geschäftsführer von Bogestra und HCR nach der Erprobungsphase fürs östliche Ruhrgebiet ein positives Fazit ziehen, dann könnten die RIBAS-Module allmählich allen Busfahrern zwischen Gelsenkirchen, Herne und Bochum sowie in Castrop-Rauxel und Dortmund aufs Gaspedal schauen.

Unterwegs mit Bogestra

Am Mittwoch, 14.08.2013, führte die Bogestra Wartungsarbeiten auf der Bahnhofstraße durch.
Am Mittwoch, 14.08.2013, führte die Bogestra Wartungsarbeiten auf der Bahnhofstraße durch. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
So sieht das Innenleben einer Weiche aus.
So sieht das Innenleben einer Weiche aus. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Kai Sadrina arbeitet an einer Weiche.
Kai Sadrina arbeitet an einer Weiche. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
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Er wird von Marc Neuenhaus (links) und Wolfgang Schmidt unterstützt.
Er wird von Marc Neuenhaus (links) und Wolfgang Schmidt unterstützt. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Er wird von Marc Neuenhaus (links) und Wolfgang Schmidt unterstützt.
Er wird von Marc Neuenhaus (links) und Wolfgang Schmidt unterstützt. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Teamleiter Thorsten Hiller schaut sich noch einmal den Wartungsplan an.
Teamleiter Thorsten Hiller schaut sich noch einmal den Wartungsplan an. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Zugsicherungselektroniker Jörg Lindenau hält einen Abstandhalter zwischen die Weiche.
Zugsicherungselektroniker Jörg Lindenau hält einen Abstandhalter zwischen die Weiche. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Foto bei einer Blockierung der Weiche von 2 Millimetern.
Foto bei einer Blockierung der Weiche von 2 Millimetern. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Foto bei einer Blockierung der Weiche von 4 Millimetern.
Foto bei einer Blockierung der Weiche von 4 Millimetern. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Kai Sadrina (links) und Marc Neuenhaus dichten den Deckel für die Weiche ab.
Kai Sadrina (links) und Marc Neuenhaus dichten den Deckel für die Weiche ab. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Wolfgang Schmidt überprüft die Weichensteuerung.
Wolfgang Schmidt überprüft die Weichensteuerung. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
So sieht die Weichensteuerung von innen aus.
So sieht die Weichensteuerung von innen aus. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
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Marc Neuenhaus in dem Werkzeugwagen der Bogestra.
Marc Neuenhaus in dem Werkzeugwagen der Bogestra. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Marc Neuenhaus in dem Werkzeugwagen der Bogestra.
Marc Neuenhaus in dem Werkzeugwagen der Bogestra. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Teamleiter Thorsten Hiller.
Teamleiter Thorsten Hiller. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
An der Haltestelle Heven Hellweg wird mit einer Wasserwaage wird festgestellt, um wieviele Millimeter sich die Schienen in der Waage befinden.
An der Haltestelle Heven Hellweg wird mit einer Wasserwaage wird festgestellt, um wieviele Millimeter sich die Schienen in der Waage befinden. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Thomas Nolte überprüft die Auslotung der Schienen.
Thomas Nolte überprüft die Auslotung der Schienen. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Während den Arbeiten kann die Strecke natürlich nicht befahren werden. Von links nach rechts: Fabian Böhmer, Mike Seidel, Frank Esser. Seidel gleicht die Uneebenheiten mit dem Presslufthammer aus.
Während den Arbeiten kann die Strecke natürlich nicht befahren werden. Von links nach rechts: Fabian Böhmer, Mike Seidel, Frank Esser. Seidel gleicht die Uneebenheiten mit dem Presslufthammer aus. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
Wenn die Straßenbahn kommt, muss die Arbeit ruhen.
Wenn die Straßenbahn kommt, muss die Arbeit ruhen. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
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Fabian Böhmer arbeitet an einer Schiene.
Fabian Böhmer arbeitet an einer Schiene. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool
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