Herne. . Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern in Wanne-Eickel ist ein 29-jähriger Herner beinahe tödlich verletzt worden. Nach einem zunächst mit Worten ausgetragenen Streit griff sein 35-jähriger Kontrahent aus Dortmund zu einem Messer und stach mehrfach auf das Opfer ein. Hintergrund der Tat sind offenbar Drogengeschäfte.

Dramatisches Wochenende in Wanne-Eickel: Am Freitagabend kam es zu einer Auseinandersetzung, die beinahe tödlich endete.

Was war geschehen? In den Abendstunden gerieten in einem Mehrfamilienhaus zwei Männer heftig aneinander. Stritten sich der Wohnungsinhaber, ein 29-jähriger Mann, und sein Gast, ein 35-Jähriger aus Dortmund, zunächst nur lautstark mit Worten, so eskalierte der Zwist ganz offensichtlich mit der Zeit.

Der Wohnungsinhaber wurde nach bisherigen Erkenntnissen durch mehrere Stiche in seinen Oberkörper schwer verletzt. Dennoch gelang es ihm, aus der Wohnung zu flüchten und sich durch das Treppenhaus in die Wohnung eines Nachbarn zu schleppen. Der Täter ergriff in der Zwischenzeit mit dem Auto die Flucht. Doch die dauerte nicht allzu lange. Kaum dass die Polizei alarmiert worden war und die Fahndung eingeleitet hatte, stellte sich der Täter der Polizei auf der Wache in Bochum-Wattenscheid.

Hinweise auf Drogengeschäfte

Was der Auslöser für die Auseinandersetzung - und die fast tödlichen Stiche - war, konnte die Polizei am gestrigen Sonntag noch nicht genau sagen. Allerdings hatten die ersten Ermittlungen Hinweise darauf ergeben, dass Drogengeschäfte eine Rolle gespielt haben könnten. Die Polizei wies darauf hin, dass das Opfer noch geschont werden müsse und noch nicht vernehmungsfähig sei.

Der Wohnungsinhaber hatte offenbar Glück im Unglück. Nachdem er sich in die Wohnung des Nachbarn hatte flüchten können, wurde er mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert und dort sofort an operiert. Die zugefügten Verletzungen erwiesen sich laut Polizei als schwerwiegend, jedoch nicht akut lebensbedrohend. Der Zustand des Mannes war nach Auskunft der Beamten auch am gestrigen Sonntag „stabil“.

„Versuchter Totschlag“

Kurz nach der Tat nahm auch die Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Wisniewski ihre Arbeit auf. Dietrich Streßig, bei der Staatsanwaltschaft Bochum zuständiger Dezernent für Kapitaldelikte, beantragte einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags. Dieser wurde wenig später erlassen.