Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in Herne ist im vergangenen Jahr gestiegen. Im Vergleich zu 2007 registrierte die Polizei ein Plus von 20. Sechs der insgesamt angezeigten 56 Delikte waren politisch motivierte Gewalttaten (plus 6). Diese waren der rechtsextremen Szene zuzuordnen.
Die weitaus größte Zahl der aktenkundigen Vorfälle waren laut Angaben der Polizei sogenannte Propagandadelikte. Dahinter verbergen sich Schmierereien von Hakenkreuzen oder das Anbringen von Aufklebern mit rechts- oder linksextremem Inhalt. 32 Mal wurden Delikte dieser Art bei der Polizei angezeigt.
„Dieser Anstieg hat auch etwas mit der gestiegenen Anzeigebereitschaft der Bevölkerung zu tun. Früher hat man über Schmierereien oder Aufkleber auch schon mal hinweggesehen, heute gehen die Menschen eher zur Polizei”, sagt Polizeisprecher Michael Bloch. In Herne gebe es ein konsequentes Gegenwirken gegen Rechtsextremismus, beflügelt von der engagierten Arbeit in Vereinen, Verbänden, Schulen oder Parteien.
Gleichwohl nennt die Polizei die Entwicklung in Herne „nicht so positiv”. Was vor allem daran liegt, dass die Zahl der politisch motivierten Taten im übrigen Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums – in Bochum und Witten – nur minimal gestiegen oder sogar rückläufig gewesen seien.
Behördenweit ist die Anzahl dieser Delikte mit 225 im Vergleich zu 2007 unverändert geblieben. Während die Täter rechter oder linker „Propagandastraftaten” oft nicht ermittelt werden konnten, wurden die politisch motivierten Schläger in Herne und Wanne-Eickel bis auf einen gefasst.