Herne. . Die bekannte Poetry-Slam-Reihe „Sprechreiz“ schlägt ganz neue Wege ein. In den Flottmann-Hallen kommt es am 24. September zu einem Kampf der Kulturen, zum „Clash der Generationen“.

In den Flottmann-Hallen kommt es am 24. September zu einem Kampf der Kulturen, zum „Clash der Generationen“. Menschen unter 20 und Menschen über 50 steigen in den Rhetorik-Ring und bekriegen sich mit allem, was sie haben. Die Waffen stehen schon fest: Jung und Alt wollen sich mit Worten überbieten. Die bekannte Poetry-Slam-Reihe „Sprechreiz“ schlägt ganz neue Wege ein.

„Wir wollen das Format öffnen“, sagt Chris Wawrzyniak, der in den Flottmann-Hallen für die Jugendkultur verantwortlich ist, über die Idee hinter der Veranstaltung. Der U20-Slam – der Wettstreit für Lyriker unter 20 Jahren – sei zwar nichts Neues. Aber: „Ü50 – Warum die noch niemand eingeladen hat, wissen wir nicht.“ Und deshalb ruft Wawrzyniak mit dem bekannten und erfolgreichen Slammer Sebastian23 diese beiden „Randgruppen“ zusammen.

Das Duo will damit nicht zuletzt auch Slam2010 fortführen und weiterentwickeln – das Poetry-Projekt des Kulturhauptstadtjahres. Die Inhalte bleiben die gleichen: Erlaubt ist, was gefällt. Und es muss nicht zwangsläufig lustig sein. Poetry-Slam werde hin und wieder noch als Sonderform der Comedy kategorisiert, so Wawrzyniak – ein Vorurteil. Vom nachdenklichen Gedicht bis zur lustigen Kurzgeschichte ist alles möglich. Die Regeln: nur eigene Texte, kein Gesang, keine Requisiten, maximal sechs Minuten. Die Jury – vom Moderator spontan aus dem Publikum zusammengestellt – entscheidet schließlich über Wohl und Wehe.

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Von DerWesten

Vom 22. bis 24. September bietet das Duo den vermeintlich so Grundverschiedenen ein Rundum-Paket an. Bevor die „Küken“ und „Krücken“ auf die Bühne gelassen werden, erfahren sie in Workshops Einweisungen von drei routinierten Slam-„Szenegrößen“ – unter anderem von Sebastian23 selbst: „In den Workshops geht es um die Beantwortung der Fragen ,Wie schreibe ich Texte?’, ,Wie bringe ich sie auf die Bühne?’“

In beiden Gruppen ist Platz für 15 Teilnehmer. Jede Gruppe trifft sich zwei Mal. Ausweiskontrollen, so versichern die Veranstalter, soll es nicht geben. Da setze man auf die Ideale der „Poetry-Family“.

Vereinzelt gibt es sie übrigens schon – die Ü50-Slammer. Chris Wawrzyniak denkt da etwa an die 74-jährige Marlene Stamerjohanns, die mit ihrer Kunst noch immer über die Bühnen der Nation tourt.