Gelsenkirchen-Erle. .

Das Bellen der Hunde ist überall auf dem Gelände des Tierheims in Erle zu vernehmen, doch jetzt gab es für manches Ohr auch wohlklingendere Laute zu hören.

Denn das C@fé-42 lud zum Charity-Poetry Slam zugunsten des Tierheims Gelsenkirchen ein. Als Eintrittsgeld wurde mindestens zehn Katzenfutterdosen verlangt und nicht wenige schleppten ihren Obolus an die Kasse: „Wir haben 758 Dosen eingenommen“, bilanziert Michael Meyer vom C@fe-42, der zugleich den Poetry Slam moderiert hat: „Die kommen natürlich dem Tierheim zugute.“ Die Idee für die Veranstaltung kam der Evangelischen Jugend Beckhausen, die hinter dem C@fe-42 steht, bei der Zeitungslektüre. Dort sei ihnen die Überbelegung mit Katzen im Tierheim besonders aufgefallen, so Meyer.

Und anstatt einfach nur eine Spende abzugeben, entschied die Jugend sich, einen Charity Slam zu veranstalten. Selbstverständlich verzichtete dabei jeder Künstler auf eine Gage.

Abgerundet wurde dieser dann durch einen Auftritt von Singer/Songwriter Tommy Klapper, der im Vorfeld des Poetenwettstreits mit seinen Liedern wie „Ein guter Tag“ die Stimmung vorgab. Zum Vorprogramm gesellte sich dann noch der Autor Jürgen Ludwig, der kurzfristig noch eingeladen wurde. Der Bueraner las aus der Anthologie „Ruhm und Boden“.

Dann ging es aber endlich los mit dem Poetry Slam und die elf Slammer konnten endlich ihre Texte zum Besten geben. Den Beginn machte der Poet Maschi, der in diesem Ambiente gleich über den (Fehl-) Gebrauch von Tieren in der deutschen Sprache vortrug.

Weitere Themen der Vorrunde reichten von der Bewerbungspenetranz einer Kollegin über die Beerdigung von Omas Hund bis zur „Anleitung zum Glücklichsein“. Am meisten überzeugen konnte am Ende Torsten Sträter aus Waltrop. Mit seinem humorvollen „Liebesbrief“ brachte der Sieger des Abends das Publikum zum Lachen und damit auf seine Seite. Die Bewertung der einzelnen Slammer übernahm nämlich eine Jury, die aus Zuschauern bestand. Allerdings waren nicht nur die lustigen Prosa-Texte erfolgreich: Felix Krull kam mit seinen berührenden Gedichten bis ins Finale.

Die Poetin Dunja aus Gelsenkirchen hält den Charity Slam für eine gute Idee: „So bekommt das Tierheim Aufmerksamkeit, die dringend benötigt ist.“ Die Spende von über 750 Futterdosen und zusätzlichen 70 Euro wird jedenfalls gut bei den Katzen ankommen – die Hunde indes müssen noch etwas an ihren Texten feilen.