Auch in der Krisenzeit will die Stadtparfümerie Pieper ihre Standortpolitik weiter expansiv betreiben. Diese Marschrichtung gab Inhaber Gerd Pieper jetzt in einem Gespräch mit der WAZ vor.

Neben dem Kauf des Gewerbehofes in Baukau, der weiteres Wachstum für Lager und Verwaltung ermöglicht (wir berichteten), stehen beziehungsweise standen für 2009 sechs Eröffnungen auf dem Programm: in Gütersloh, Lingen, Nordhorn, Greven, Essen (Limbecker Platz) und in der ehemaligen Nordsee-Filiale am Herner Boulevard. Dort will Pieper jüngere Kunden als in seinem Geschäft an der Bonifatius-Kirche ansprechen. Die neuen Filialen sollen das erzwungene Aus für Pieper in drei Hertie-Häusern kompensieren. Expansion in der Krise: „Ich bin Berufsoptimist, sonst wäre ich kein Einzelhändler”, sagt Pieper.

Gleichwohl ist die Krise für Pieper „ein Kampf, den ich in 40 Jahren Selbstständigkeit nicht erlebt habe. Wir kämpfen um jeden Euro und sind von morgens bis abends unterwegs, um gute Ware einzukaufen.” Die Parfümerie-Kette sei indes nicht ganz so stark wie der NRW-Einzelhandel insgesamt betroffen. Pieper rechnet mit einigem weniger als dem von der Branche erwarteten Umsatzrückgang von 5 % in diesem Jahr. Seine Rechnung: mehr Filialen = weniger Umsatzeinbußen. Problem bleibe indes die hohe Sparquote, resultierend aus der Verunsicherung der Konsumenten. Pieper befürchtet, dass sich dies im Wahljahr nicht ändern wird.