Vereinigung von Spitzenköchen kocht für Polit-Prominenz in der Hauptstadt Berlin. Dabei wirbt sie für sich und das Revier.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angekündigt. Ob sie beim „Fest des Westens” am Dienstag (16.) tatsächlich erscheinen wird, ist ungewiss. Ebenso ungewiss also, ob Merkel die original „Ruhri-Wurst mit Curryespuma” kosten kann, die zum Einlass in Imbiss-Schalen gereicht wird. Es wäre für die Kanzlerin eine gute Gelegenheit, in der Hauptstadt Berlin den FC Ruhrgebiet kennen zu lernen, ein Verein und Unternehmen aus Herne.
Zwölf Spitzenköche und 20 Helferinnen und Helfer aus dem Pott zaubern am Dienstag in Berlin das Menü des traditionellen Sommerfestes des Ministerpräsidenten von NRW. Der lädt einmal im Jahr in die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen ein, um an der Hiroshimastraße seine politische Visitenkarte abzugeben. Dabei gibt es reichlich Kultur und Kulinarik aus dem größten deutschen Bundesland.
In diesem Jahr will sich beim „Fest des Westens” die Kulturhaupstadt Europas Ruhr.2010 vorstellen und auf das einstimmen, was da kommen wird. Fritz Pleitgen, Geschäftsführer von Ruhr.2010, wird die Veranstaltung gemeinsam mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eröffnen. Geladen sind etwa 3000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien.
Für das Essen sorgt diesmal der vor etwa drei Jahren gegründete FC Ruhrgebiet, der seit Anfang Januar auch ein Unternehmen ist (wir berichteten). Bei der Ausschreibung hat er namhafte Konkurrenten ausgestochen, darunter Feinkost Käfer. Mitte Mai bekam der FC den Zuschlag.
„Dass wir uns so schnell durchsetzen, hätte keiner gedacht. Der Zeitpunkt der Gründung war goldrichtig”, sagt der Geschäftsführer des FC Ruhrgebiet, der Herner Oliver Daniel Sopalla. Die Vereinigung der Spitzenköche passe gut zur Kulturhauptstadt, man habe die gleichen Visionen und nähere sich diesen aus unterschiedlichen Richtungen.
Eine eigene Ruhrgebietsküche zu entwickeln sei identitätsstiftend und damit wichtig für eine Region, die etwas mehr Selbstbewusstsein vertragen könnte. Kulturhauptstadt hin oder her, „unser Konzept ist langfristig angelegt”, sagt Sopalla. Verein, Unternehmen und die neue Revierküche seien einzigartig in Europa. Sopalla: „Wir werden 2010 überleben.”