Herne/Castrop-Rauxel. .
Die Bande, die Männer auf den Rastplätzen „Holthauser Bruch“ und „Lusebrink“ an der A42 ausgeraubt hat, soll bis zu 150 Überfälle verübt haben. Davon geht die Polizei jetzt aus. Die Ermittler hoffen nun, dass sich weitere Opfer bei ihnen melden.
Nach einer Reihe von Raubüberfällen auf den beiden Parkplätzen der A42 bei Castrop-Rauxel-Bladenhorst hat die Polizei mittlerweile drei Tatverdächtige in Haft. Die in Höhe der Anschlussstelle „Bladenhorst“ gelegenen Parkplätze „Holthauser Bruch“ und „Lusebrink“ sind überregional als Treffpunkt der Homosexuellenszene bekannt. Die bisherigen Ermittlungen und Vernehmungen der Beschuldigten haben nun ergeben, dass eine Tätergruppe, die aus sieben männlichen Personen zwischen 16 Jahren und 19 Jahren besteht, seit Anfang Mai diesen Jahres bis zum 21. September fast täglich - an manchen Tagen sogar mehrfach - Straftaten im Bereich der Parkplätze begangen hat.
Aufgrund der Aussage, dass die Täter täglich - außer vielleicht bei schlechtem Wetter - diese Delikte begangen haben, gehen Polizei und Staatsanwaltschaft von bis zu 150 Raubüberfällen aus. In bislang zehn bekannten Fällen kam es zu einer massiven Gewaltanwendung durch die Täter, wobei die Geschädigten zum Teil unter Vorhalt eines Totschlägers, durch den Einsatz von Pfefferspray oder mit Faustschlägen zur Herausgabe von Wertgegenständen aufgefordert wurden. Fünf dieser Taten wurden jedoch bis heute nicht von den Geschädigten angezeigt, obwohl auch hier die Täter äußerst brutal vorgegangen sein müssen und es nicht auszuschließen ist, dass die Opfer auch verletzt worden sind.
So kam es nach Aussage eines der in Haft sitzenden Tatverdächtigen zu einem Überfall im Mai, bei dem einem Mann ein Klappstuhl mit Metallbeinen mehrfach gegen den Kopf geschlagen wurde. Als das Opfer dann bei seinem Fluchtversuch zu Boden fiel, traten drei Täter auf die am Boden liegende wehrlose Person ein und entwendeten ihr eine Geldbörse mit 170 Euro. Des Weiteren erbeuteten die Täter in diesem Fall einen Rucksack der Marke „Eastpack“. Weitere Überfallopfer werden dringend gebeten, sich bei der Polizei Herne (Tel.: 02323 / 950-3621) oder dem zuständigen Herner Kriminalkommissariat 35 (Tel.: 02323 / 950-8510) zu melden.