Wanne-Eickel. .

Nun ist es raus: Stargast der Eröffnungsfeier der 575. Cranger Kirmes wird DJ Ötzi sein und sein „Anton aus Tirol“ das Bayernzelt im Sturm erobern. Freitag ließ Hernes Oberbürgermeister Horst Schiereck die Katze aus dem Sack.

Mit der Verpflichtung der Stimmungskanone für den 6. August ist dem Team um Ordnungsamtsleiter und somit „Kirmes-Sheriff“ Gerd Delistat zweifellos ein großer Wurf gelungen. Durch das Eröffnungsprogramm wird Lokalmatador Peter Grimberg führen.

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Was die Präsentation von Rummel-Neuheiten auf Crange angeht, waren die Ankündigungen eher unspektakulär. Gerade einmal zwei größere Premieren wird es bei den Schausteller-Geschäften geben. „An die Stelle des Riesenrads Bellevue wird ein modernes, um vier Meter höheres Riesenrad treten“, verkündete Gerd Delistat. Allerdings bleibt das Geschäft mit dem Klassiker in der Familie. Denn auch das Riesenrad Expo-Star gehört der Kirmes-Dynastie Bruch.

Anders verhält es sich mit der zweiten Novität: Die alte Boxbude ist Schnee von gestern. Die Neue heißt „Fight-Club“ und gehört der Firma Häsler-Schulz aus Stuttgart, die zum ersten Mal die berühmte, nach ew’gem Mai duftende Luft am Kanal vonWanne-Eickel schnuppert.

Gerd Delistat ist von dem „Fight Club“ ganz begeistert: „Ich habe ihn auf den Cannstatter Wasen gesehen und war begeistert. Schon die Parade vor der Show war so aufregend, dass ich zehn Minuten dafür gebraucht, habe meine Bratwurst zu essen, die sonst in zwei Minuten weg ist.“ Während es Fight-Club-Chef Charly Schulz also heute gelingt die Bratwurst eines erfahrenen Kirmes-Sheriffs kalt zu machen, haute er als aktiver Boxer einen Gegner nach dem nächsten weg und gelangte sogar ins Vorprogramm eines Kampfes von Cassius Clay, der sich später Muhammed Ali nannte. Übrigens schwebt auch die KirmesBratwurst des Oberbürgermeisters in akuter Erkaltungsgefahr, denn er outet sich: „Ich bin Fan des Rummelboxens und schon früher immer zur Boxbude gegangen.“ Der Fight-Club hat übrigens nicht nur Faustkämpfer im Programm sondern auch Catcher, Sumo-Ringer und „die erste boxende Frau auf deutschen Volksfestplätzen“ – schreibt der PR-Mann des Fight-Clubs, (der offenbar Andrea aus Eickel nicht kennt).

Dass es vergleichsweise wenig spektakuläre Neuheiten auf Crange gibt, begründet Delistat: „Es ist nichts da. Der Markt ist angesichts der Wirtschaftskrise vernachlässigt.“ Und so setzen die Kirmesmacher selbst neue Akzente. Der traditionelle Pferdemarkt am 5. August auf Gut Steinhausen wird erstmals um ein einen Bauernmarkt u.a. mit Töpfern, Schmieden ergänzt. Der Gottesdienst im Bayernzelt findet zum ersten Mal am zweiten Kirmes-Sonntag statt und auch kulturell weht ein frischer Wind. Denn die Stadt Herne hat die Cranger Kirmes zu ihrem Local Hero im Kulturhauptstadtjahr gemacht und ein entsprechendes Begleitprogramm konzipiert.