Herne. Tausende schunkeln am Buschmannshof durch die Mondnächte. Das Wetter ist viel besser als erwartet. Was funktionierte und was nicht?
Glück gehabt: Die Mondnächte hatten deutlich besseres Wetter als während der Woche erwartet. Das zahlte sich auch bei den Besucherzahlen aus. Einige tausend Besucherinnen und Besucher feierten schon beim Auftakt mit Musik und Cocktails am Buschmannshof. Die zweite Hälfte des 20. Geburtstags am Samstag war etwas schwächer – wohl auch Dank riesiger Konkurrenz.
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Wenig Strahlkraft nach außen, umso mehr nach innen
Es ist der „English Man in New York“, den die Band „Regatta de Blanc“ über Minuten zelebriert. Die Musikauswahl dürfte man wohl als zielgruppengerecht bezeichnen. Es ist die Generation 40plus, die am Freitagabend den Buschmannshof bevölkert. Dort, wo sonst zu dieser Uhrzeit viele Jugendliche abhängen, wird jetzt gemütlich geschunkelt, Wein getrunken, der ein oder andere Cocktail geschlürft. Nur der Bierwagen in der Mitte des Platzes stört und nimmt vielen im Publikum die Sicht auf die Bühne. „Das war von uns bewusst so gemacht“, sagt Veranstaltungsmanagerin Tina Dzierla. Aus Sicht des Stadtmarketings ging die neue Aufteilung des Platzes auf. Statt einer großen Fläche bildeten sich viele kleine Ecken.
Wanne-Eickel feiert sich. Die Mondnächte sind keine Großveranstaltung mit Strahlkraft nach außen. Viele Menschen kommen zu Fuß. Entsprechend gut sind in der Nähe Parkplätze zu finden. Dabei sind‘s doch ein paar Tausend Menschen auf dem Platz geworden. Die Tische sind gut besetzt. Vor der Bühne wird geschunkelt und mitgesungen. Die Los Gerlachos hatten den Auftakt gemacht. Dann noch „Regatta de Blanc“. Elton and the Joels stehen Samstag auf dem Programm. Warum sind an beiden Tagen eigentlich nur Männerbands auf der Bühne? – Das hatten wir am Freitag so gefragt und wurden am Samstag durch die Wanne-Eickeler Band „Brandschaden“ eines Besseren belehrt. Eine Frau! Immerhin.
„Wir sind sehr zufrieden. Dankenswerterweise hat das Wetter gehalten“, sagt Tina Dzierla am Sonntag. „Samstag gab‘s einige Konkurenzveranstaltungen und dann noch die Champions League. Wir wussten aber, dass die Zielgruppe solide erscheinen wird.“ Die Voraussage trifft ein.
Was wohl keine Selbstverständlichkeit ist, aber bei den Mondnächten eher die Regel ist: „Es war wie immer sehr friedlich“, sagt Dzierla. „Es war eine tolle Stimmung. Die Bands funktionieren.“
Alle dabei: Steinmeister, Fisch Lichte, Peter Meinken
Schon am Nachmittag öffnen früh die Stände und Buden, Samstag dann auch für Familien. Die überraschend vorhandene Sonne heizt im wahrsten Sinne des Wortes die Nachfrage an. Die Lokalmatadoren sind alle da. Steinmeister schenkt seinen Gummibärchenschnaps aus. Für das Unternehmen ist die Veranstaltung eine Herausforderung. Hier steht das Team parallel zur Sterkrader Kirmes. Bei Oskar am Kanal wird deshalb am Wochenende auf Selbstbedienung umgestellt, weil ein guter Teil der Stammmannschaft auf Sterkrade oder bei den Mondnächten eingesetzt ist.
Es ist wie ein Familientreffen: Auch für Fisch Lichte ist es Ehrensache, bei den Mondnächten mitzumachen. Auch Peter Meinken schenkt Schnaps an seinem Stand von „Eicker und Callen“ aus. An der Theke suchen die Gäste passend zum Schild nach dem „Gin des Lebens“. Und dann sind da noch viele mehr, die man nicht nur in Wanne-Eickel kennt.
„Total geil“ finden es die Mondnächte-Fans im Publikum. Man treffe hier alte Freunde, die man aus der Schule kennt, ist ein Satz, der immer wieder fällt. Sandra (28) gehört zu den Gästen unterhalb des Altersdurchschnitts. „Familientradition“ seien die Mondnächte geworden, sagt sie.
Neuerung nach Veränderung: Cannabiskonsum verboten
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Neue Zeiten bei den Regeln fürs Fest. Während das Flaschenverbot bereits etabliert ist, weist das Stadtmarketing als Veranstalter nun darauf hin, dass auf dem Veranstaltungsgelände der Konsum von Cannabis verboten ist. Daran scheinen sich die meisten Besucherinnen und Besucher auch nach der Teil-Legalisierung zu halten. Umso mehr werden jetzt nur ein paar Meter weiter in den Parks jetzt offen Drogen konsumiert. Für viele Gäste, die zu Fuß nach Hause gehen, ist es eine weniger schöne Erinnerung, sich im Dunkeln an teils pöbelnden Gruppen durch die süßlichen Düfte vorbeizudrücken. Zwischenfälle sind allerdings sind nicht bekannt.
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