Herne. Britta Boksa ist bereits seit einigen Jahren mit ihrer Traumfabrik in Eickel vertreten. Nun hat sie ein zweites Mal Ja zum Standort gesagt.
Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen, der 27. April kann kommen: An dem Samstag feiert Britta Boksa mit ihrer Traumfabrik Wiedereröffnung in Eickel. „Es ist schön, dass jetzt alles unter einem Dach ist.“
In der Vergangenheit gab es nämlich zwei Traumfabriken, jene in Eickel und eine im Bochumer Hannibal-Center. Dort hatte die Hernerin 2015 ihr Brautmodengeschäft eröffnet, vor fünf Jahren kam rund 800 Meter entfernt die Eickeler Dependance hinzu. An der Hauptstraße - direkt gegenüber der Johanneskirche - bietet Boksa Brautkleider in größeren Größen und für schwangere Bräute an. Das Angebot habe sich bewährt und laufe gut. Vor wenigen Wochen hat die 56-Jährige den Standort im Hannibal-Center aufgegeben und inzwischen das komplette Sortiment in Eickel konzentriert. „Ich fühle mich rundum wohl mit der Entscheidung“, betont Boksa im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Für Außenstehende mag der Standort in Eickel etwas abgelegen erscheinen, doch in ihrer Branche sei sie nicht auf Laufkundschaft angewiesen, erklärt die Geschäftsinhaberin. Die Kundinnen hätten in den Räumlichkeiten (dort war zuvor die AOK) nun mehr Ruhe, um ein Kleid auszuwählen - und die Auswahl ist mit rund 500 Modellen umfangreich. „Ich bin guter Dinge, dass wir mit der Zusammenlegung auch weiter Träume wahr werden lassen.“
Allerdings gehöre es zur Wahrheit, dass diese Zusammenlegung auch wirtschaftliche Gründe habe, durch die Aufgabe des Ladenlokals in Bochum könne sie die Kosten senken. Denn die Lage in der Branche gestalte sich seit einiger Zeit zunehmend schwieriger. Ein Grund ist offensichtlich: Inflation plus die Unsicherheit durch den Ukrainekrieg führten dazu, dass die Menschen zur Vorsicht lieber ihr Geld zusammenhalten. Und das mache sich in den Budgets für Hochzeiten bemerkbar. Die seien deutlich unter jene Summen gesunken, die vor der Coronakrise üblich gewesen seien. Auf der anderen Seite seien die Ansprüche der Brautpaare aber immer weiter gestiegen.
Lage in der Hochzeitsbranche gestaltet sich seit einiger Zeit schwierig
Doch auch abseits der aktuellen Krisen - zu denen man seit einigen Monaten auch den Gaza-Krieg zählen muss - habe sich die Branche gewandelt, weiß Boksa, die bereits seit 1997 im Geschäft mit Brautmoden tätig ist. Damit meint sie nicht die Internetkonkurrenz, denn das Netz könne das ganze Drumherum, mit dem eine Braut den Kauf des Kleides zelebriert, nicht bieten. Vielmehr gebe es - wohl motiviert durch TV-Doku-Formate wie „Zwischen Tüll und Tränen“ - immer wieder Quereinsteiger, die mit unrealistischen Kalkulationen den Markt durcheinander brächten. Boksa ist überzeugt, dass sie mit ihrer Qualität und Beratung weiter bestehen kann.
Und sie freut sich, dass sie den Stadtteil mit ihrem Geschäft ein Stück weit aufwerten könne. In der Vergangenheit war gerade die Hauptstraße zwischen der Johanneskirche und Burgstraße von Geschäftsschließungen geprägt, wobei der Weggang von dm nach Boksas Beobachtung den größten Einschnitt bedeutet hat. Seitdem gebe es spürbar weniger „Lauf“ auf diesem Abschnitt. In der Vergangenheit hatten sich bereits weitere Händler verabschiedet: die Fleischerei Schmidt, das Reformhaus Pitz, der Textildiscounter NKD oder Meister Lieder. Boksa selbst wünscht sich weitere Anbieter im Hochzeitsbereich, etwa einen Herrenausstatter oder ein Ehering-Studio. Doch sie begnüge sich nicht nur mit dem Wunsch, sondern halte aktiv Ausschau nach möglichen Kandidaten.
Die Wiedereröffnung
Die Wiedereröffnungsparty an der Hauptstraße 1 findet am Samstag, 27. April, von 11 bis 17 Uhr statt. Besucherinnen wird ein buntes Programm geboten. Alle Informationen gibt es unter traumfabrik-nrw.de