Herne. Die Ursache des Brandes im Haus mit 86 Bewohnern an der Bebelstraße in Herne steht fest. Die Ermittlungen zu Brandschutzmängeln laufen.
Nach dem Brand unter dem Kaufhaus Dieler und einem Wohnhaus mit 87 Menschen hat die Polizei nun die Brandursache ermittelt. Man gehe von einem technischen Defekt aus, heißt es. Die Stadt ermittelt nun parallel wegen der Brandschutzmägel, die von Menschen, die im Haus leben, angeprangert werden.
87 Menschen müssen wegen des Feuers ihre Wohnungen verlassen
„Wir gehen von einem technischen Defekt aus, wahrscheinlich handelt es sich um einen Kurzschluss“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Die Kriminalpolizei hatte nach dem Brand Ermittlungen aufgenommen und jetzt abgeschlossen. Hinweise auf Brandstiftung oder Straftaten hatten sich nicht ergeben.
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87 Bewohnerinnen und Bewohner hatten das Haus am vergangenen Mittwoch, 17. April, räumen müssen. Die Löscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin, weil sich im Keller mehrere Brandherde bildeten. Das Kaufhaus Dieler über dem Keller musste vorübergehend schließen, weil Rauch in die Filiale gezogen war. Der Verkehr an der Bebelstraße und an der Neustraße war eingeschränkt. Es kam zu Verspätungen auf mehreren Buslinien.
Stadt ermittlelt jetzt mit der Bauordnung
Die Stadt hat mit der Bauordnung ihre Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. „Wir werden uns vor Ort durch die Bauordnung ein Bild machen, um auch zu schauen, ob es Verstöße gegen die Brandschutzauflagen gibt“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage. Das werde voraussichtlich im Laufe der Woche geschehen.
Bewohner hatten unter anderem gegenüber der Redaktion geklagt, dass bei Bauarbeiten Rohre entfernt wurden. Durch die Löcher in den Zwischendecken habe sich der Rauch auch rasend schnell im Haus ausgebreitet. Tatsächlich war während des Einsatzes zu erkennen, wie auch Rauch in einer der oberen Etagen aus dem Fenster drang.
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Andere Bewohner beklagen, dass unter anderem Feuerlöscher fehlen und Fluchtwege zugestellt seien. Diesen Hinweisen gehe die Stadtverwaltung nun nach, ohne eine Bewertung vorweg zu nehmen. Während des Einsatzes hatten sich zumindest keine Hinweise darauf ergeben, dass die Zustände so katastrophal sind, dass das Haus zunächst für unbewohnbar erklärt werden müsste. Während des Einsatzes wurden die betroffenen Menschen in der benachbarten Schule untergebracht, sie konnten aber nach Abschluss der Lösch- und Lüftungsarbeiten wieder in die Räume zurück. Die Feuerwehr musste wegen der Verrauchung jede Wohnung einzeln kontrollieren, was sich als sehr aufwändig erwies.