Herne. Das Konzept für die Brache Blumenthal in Herne ist da. Sie zeigt: Die Technologiewelt ist keine spinnerte Idee der Stadt. Ein Kommentar.

Nun ist klar: Eine Technologiewelt auf Blumenthal ist keine spinnerte Idee der Verwaltung. Das renommierte Planungsbüro Albert Speer + Partner (Berlin) zeigt in seiner Studie auf, dass auf der Zechenbrache, wie von der Stadt vorgeschlagen, ein moderner Stadtteil im Stadtteil möglich ist - mit Grün, mit Wasser, mittendrin, so wie es der Stadtslogan vorgibt, aber auch mit neuen Arbeitsplätzen und Freizeitmöglichkeiten. Das alles braucht die Stadt Herne dringend, die im Land gern als graue Maus verschrien wird und in Rankings meist hinten liegt. Seit vielen Jahren vegetiert die riesige Brache abgeschottet am Hauptbahnhof Wanne-Eickel im Dornröschenschlaf vor sich hin, sie ist eine offene Wunde mitten in der Stadt. Kommt die „Techno Ruhr International“, dann ist damit endlich Schluss. Sie wird Herne kräftig aufwerten und nicht nur Wanne-Mitte, sondern der ganzen Stadt einen großen Schub geben.

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So weit ist es aber noch lange nicht. Jetzt ist die Politik gefragt. Sie muss, Millionen Euro an Fördermitteln vorausgesetzt, entscheiden: Soll das Ganze so kommen? Die Studie zeigt, dass die Wünsche fast aller Beteiligten unter einen Hut gebracht werden können. Auf der einen Seite winken Tausende innovative Jobs in zukunftsträchtigen Branchen, auf der anderen Seite bleibt viel Grün erhalten, ebenso die viel zitierte Kreuzkröte. Nicht zuletzt entsteht ein neuer Park und als Hingucker die Seilbahn. Die Politik sollte nun mutig sein und diesen Weg weitergehen, die Pläne der Stadt entschlossen vorantreiben. Das heißt nicht, dass alles schon in Stein gemeißelt ist. Im Gegenteil: Vorgelegt wurde nur ein Konzept, das jetzt diskutiert und, wo immer erforderlich, verändert und ergänzt werden muss - immer im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.