Herne. Seit 1988 bringt Albino Freda „Im Ömmes Hof“ ein Stück „Dolce Vita“ nach Herne. Wie es in dem Ristorante schmeckt – unsere Gastro-Kritik.

  • Seit 1988 bringt Albino Freda „Im Ömmes Hof“ ein Stück „Dolce Vita“ nach Herne.
  • Das Ristorante Italiano liegt direkt an der vielbefahrenen Bochumer Straße.
  • In unserer WAZ-Gastrokritik schneidet das Restaurant gut ab.

Ein kleines Stück Italien mitten im Ruhrgebiet. Das Ristorante Italiano „Im Ömmes Hof“ in Herne-Süd liegt direkt an der vielbefahrenen Bochumer Straße. Sobald man jedoch das Restaurant betritt, ist das Drumherum vergessen. Seit 1988 bringt Inhaber Albino Freda ein Stück „Dolce Vita“ nach Herne. Original italienische Küche mit täglich frischen Fisch- und Fleischgerichten, aber auch vegetarischen Speisen warten auf die Gäste. Die italienischen Spezialitäten lassen sich übrigens auch für Feiern im Rahmen eines Caterings buchen.

Atmosphäre

Schon beim Reinkommen fällt auf, mit wie viel Liebe zum Detail das Restaurant eingerichtet ist. In Regalen und rund um den Tresen sind zahlreiche Flaschen mit Digestifs und italienischen Weinen angeordnet. Auf kleinen Tischen stehen zudem schön geformte Flaschen mit verschiedenen Grappa-Varianten. Der Gastraum ist hell und freundlich. Dadurch, dass der Raum durch die Theke in der Mitte eine leichte Trennung erfährt, kann man sich in Ruhe unterhalten, hat aber trotzdem alles im Blick. Die Einrichtung ist nicht topmodern, aber gemütlich. Es gibt Eckbänke, gepolsterte Stühle, Bistrotische für zwei Personen. Über den Tischen hängen Tiffanylampen, die ein angenehmes Licht verbreiten. Die Farben weiß, rosa und rot dominieren und sorgen für ein warmes Gefühl.

Mhmm:Tortelloni ai Porcini – mit Steinpilzfüllung und Trüffelcreme.
Mhmm:Tortelloni ai Porcini – mit Steinpilzfüllung und Trüffelcreme. © WAZ | Jennifer Humpfle

Service

Direkt beim Eintreten werden wir von Albino Freda freundlich in Empfang genommen. Er führt uns an einen der Bistrotische am Fenster und zündet die Kerze auf dem Tisch an. Die bestellten Getränke sind schnell serviert – nicht nur hingestellt, sondern aus der Flasche eingeschenkt. Im Laufe des Abends schenkt der Inhaber immer wieder unauffällig aus der Flasche nach, sobald der Glasinhalt zur Neige geht. Kurz nach der Bestellung erhalten wir eine Vorspeise aufs Haus – für jeden eine Bruschetta und ein Pizzabrötchen mit Kräuterbutter. Beides schmeckt fantastisch.

Die Hauptgerichte sind wenige Minuten später da. Bei der Bestellung der Desserts erklärt uns Albino Freda, dass es aktuell keine Erdbeeren mehr gebe, da die Saison vorbei sei und sie nicht nachgefragt würden. Er erläutert, dass das Team immer darauf achtet, so einzukaufen, dass nichts weggeschmissen werden muss. Deshalb werden unter der Woche die Desserts in kleineren Mengen angefertigt. Was für uns aber kein Problem ist, sondern eher ein Pluspunkt, denn Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema und die Auswahl ist trotzdem groß genug.

Angebot

Die Karte umfasst sieben Seiten plus eine Sonderkarte. Außerdem werden tagesaktuelle Angebote an einer Tafel angeschlagen. Von Antipasti, Suppen und Salaten über Fleisch- und Fischgerichte, Pasta, Pizza, Käse bis hin zu Desserts gibt es eine große Auswahl. Die Vorspeisen liegen preislich zwischen 9,90 Euro (Lumache alla Diavola – Weinbergschnecken in pikanter Tomatensauce oder Pomodori Caprese – Mozzarella mit Tomaten und Basilikum) und 16,90 Euro (Antipasto di Mare – Meeresfrüchte). Bei den Hauptgerichten liegen die Preise zwischen 7,90 Euro für eine Pizza Margarita und 29,90 Euro für Lammcarré mit aromatischen Kräutern. Wir entscheiden uns für die Spaghetti all’amatriciana – mit Speck, Pecorinokäse, Weißwein in pikanter Tomatensauce (10,90 Euro) und Tortelloni ai Porcini – mit Steinpilzfüllung und Trüffelcreme (14,90 Euro).

Die Portionen sind groß, aber nicht überladen. Im Bild: Spaghetti all’amatriciana.
Die Portionen sind groß, aber nicht überladen. Im Bild: Spaghetti all’amatriciana. © WAZ | Jennifer Humpfle

Geschmack

Wie schon bei der leckeren Vorspeise des Hauses überzeugt auch bei den Hauptgerichten der Geschmack auf allen Ebenen. Beide Gerichte sind appetitlich angerichtet, die Portionen groß, aber nicht überladen. Die Tortellini sind genau richtig, haben noch ein bisschen Biss, der Teig ist sehr lecker und die Füllung für jeden Pilzliebhaber ein Muss. Wer zudem noch Trüffel mag, wird diese Kombination lieben. Die Pasta wird im Ristorante Italiano selbst gemacht – und das schmeckt man! Gleiches gilt für die Spaghetti, sie sind rundum gut gewürzt und perfekt gegart. Nach einer kleinen Kunstpause ordern wir den Nachtisch – Tiramisu (6,90 Euro) und Panna Cotta (7,90 Euro). Beides ist mit sehr viel Liebe angerichtet. Das Tiramisu kann auf ganzer Linie überzeugen. Es hat genau die richtige Mischung aus Saftigkeit und „festeren“ Komponenten. Das dazu gereichte Obst – Melonen, Apfel und Rote Johannisbeeren als Kompott – passen perfekt zu diesem Klassiker der italienischen Desserts. Auch an der Panna Cotta ist nichts auszusetzen. Rundum der perfekte Abschluss für das Essen.

Perfekter Abschluss: Auch die Nachspeisen sind im „Ömmes Hof“ ein Gedicht.
Perfekter Abschluss: Auch die Nachspeisen sind im „Ömmes Hof“ ein Gedicht. © WAZ | Jennifer Humpfle

Fazit

Die Qualität der Speisen, das Ambiente und die herzliche und offene Art des Gastwirts überzeugen auf ganzer Linie. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für die gebotene Qualität und Frische super. Albino Freda bewirtet seine Gäste sehr aufmerksam, ist dabei aber unaufdringlich. Er plaudert gerne mit den Gästen und erklärt, dass ihm saisonales und frisches Essen wichtig ist. Ein gelungenes Rundum-Paket. Auf jeden Fall kommen wir wieder!

Bewertung

Geschmack: 5 von 5
Atmosphäre: 4 von 5
Service: 5 von 5
Preis-Leistungs-Verhältnis: 5 von 5

Weitere Informationen

Restaurant Ömmes Hof, Bochumer Straße 211, Telefon 02323 41810. Öffnungszeiten Restaurant: Dienstag bis Sonntag 12 bis 14.30 und 17.30 bis 22 Uhr. Weitere Infos gibt es im Internet unter https://www.dafreda.de

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil der Verfasserin beziehungsweise des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.