Herne. Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel verliert seinen altbekannten Namen. Die Bahn bestätigt das Vorhaben. Eine Befürchtung sei aber unbegründet.
Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel soll seinen altbekannten Namen verlieren. Die Bahn will den Bahnhof jetzt nach Jahrzehnten auch offiziell nach Herne „eingemeinden“ und in „Herne-Wanne-Eickel“ umbenennen. Dass auch der Status „Hauptbahnhof“ verloren geht, stimmt allerdings nicht – ein Fehler in einem Dokument.
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Eisenbahn-Bundesamt hat Verfahren bereits eingeleitet
Das Eisenbahn-Bundesamt und die DB Station & Service haben bereits ein Verfahren zur Namensänderung eingeleitet. Demnach soll der Bahnhof künftig „Hauptbahnhof Herne-Wanne-Eickel“ heißen. Ein Bahn-Sprecher bestätigt auf Nachfrage der Redaktion das Vorhaben. Die Umbenennung soll im Rahmen der anstehenden Modernisierung erfolgen.
Die Namensgebung folgt dem Prinzip der Bahn, dass deutschlandweit alle Stationen den Stadtnamen an vorderster Stelle tragen. Es sei aber nicht geplant, den größten Herner Bahnhof nur noch als Bahnhof zu bezeichnen – wie es in einem öffentlichen Dokument des Eisenbahn-Bundesamts heißt. Das sei wohl ein veralteter Stand und falsch, erklärt der Bahnsprecher.
Wann wird ein Bahnhof zum Hauptbahnhof?
„Ein Bahnhof erhält den Zusatz Hauptbahnhof, wenn es mehrere in einer Stadt gibt“, sagt der Sprecher. Und da der Wanne-Eickeler der größte Bahnhof in Herne sei, erhalte dieser diesen Zusatz und kein anderer. Damit folgt die Bahn dem alten Prinzip, der bereits dem Bahnhof Wanne-Eickel den Zusatz Hauptbahnhof eingebracht hatte. Diesen trägt er bereits, weil er der größte im Herner Stadtgebiet ist. Der Herner Haltepunkt ist dagegen nur Bahnhof.
Die Umbenennung ist für die Bahn mit einem hohen Aufwand verbunden und hat auch Auswirkungen für die Stadt, Landkarten, Navigationssysteme und Ausschilderungen im Stadtgebiet. „Solch eine Umbenennung ist mehr, als nur die blau-weißen Schilder zu tauschen“, erklärt der Bahnsprecher.
Wanne-Eickel Hbf: Umbau soll bald starten
Die Bahn will die Umbenennung im Zusammenhang mit dem anstehenden Umbau durchziehen. „Wir sind mit der Planung relativ weit fortgeschritten, wir können aber noch keinen konkreten Baubeginn nennen“, sagt der Bahnsprecher. Aktuell gehe man davon aus, dass die Arbeiten im zweiten Quartal 2024 starten können. Fertigstellung soll im Laufe des Jahres 2025 sein.
Es sei geplant, 12 Millionen Euro in den Bahnhof zu investieren. Dazu gehört unter anderem ein Umbau der Bahnsteige und des Gebäudes. Der Hauptbahnhof hatte bereits vor 13 Jahren barrierefreie Zugänge bekommen. Das vereinfache jetzt den Umbau, heißt es.
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Stich ins Heimatherz? Was sagen Ur-Wanne-Eickeler?
Die Terminplanung hängt aktuell laut Bahn noch von vielen Faktoren ab. Sperrpausen beispielsweise müssten mit mehreren Baustellen landesweit koordiniert werden. „Auch die Ausschreibungen müssen erfolgreich verlaufen.“ Das heißt: Die Bahn muss noch Bauunternehmen gewinnen.
Der Hauptbahnhof hatte die kommunale Neuordnung in den 1970-er Jahren „unbeschadet“ überstanden und behielt seinen Namen ohne den Zusatz, dass Wanne-Eickel zur Stadt Herne gehört. „Für mich ist es eine logische Konsequenz“, sagt das Wanne-Eickeler Urgestein Horst „Hotte“ Schröder. „Es bringt zum Beispiel weniger Verwirrung, wenn Menschen zur Cranger Kirmes wollen.“ Schröder, der in der Vergangenheit auch für die Wiedereinführung der Wanne-Kennzeichen kämpfte, betont, dass der Name ja wenigstens nicht verloren gehe: „Wanne-Eickel ist ja drin. Man müsse auch in die Zukunft blicken.“