Herne. Die Feuerwehr und die St.-Elisabeth-Gruppe haben am Samstag mit einer Übung viele Menschen in Herne verunsichert. Die Entwarnung kam spät.
Eine in weiten Teilen unangekündigte Übung der Feuerwehr und der St.-Elisabeth-Gruppe hat am Samstag offensichtlich viele Menschen in Aufregung versetzt und Ängste ausgelöst. Die Aufklärung kam erst spät.
+++ Das könnte Sie interessieren: 46-Jähriger erwürgt Mutter und wollte auch Vater töten +++
Bei der Übung von Feuerwehr und Klinik-Gruppe wurde unter anderem am Nachmittag am Campus in Sodingen eine Explosion simuliert. Schwerverletzte und Tote wurden von Schauspielern und Puppen dargestellt. Einsatzfahrzeuge rasten durch das Stadtgebiet. Die Feuerwehr klärte die Situation erst am späten Abend per knapper Mitteilung unter anderem an einen Presseverteiler auf, veröffentlichte aber bereits parallel zur Übung und Fotos bei Facebook und einen Hinweis auf die Übung – was offensichtlich nicht viele Menschen mitbekamen. Laut Feuerwehr wurde die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Krankenhäusern geprobt.
+++ Mordanschlag auf Vater in Herne: Plädoyers starten jetzt +++
Verunsicherte Nachfragen in den sozialen Netzwerken
In den sozialen Netzwerken gab es zahlreiche verunsicherte Nachfragen. Warum wurde nicht zeitnah – wie sonst üblich – durch entsprechende Entwarnungen der Feuerwehr auf den üblichen Kanälen umfangreich öffentlich informiert? Wie die Redaktion aus Teilnehmerkreisen erfuhr, soll sich die Elisabeth-Gruppe die Veröffentlichung entsprechender Bilder und Berichte im Nachhinein vorbehalten haben. Ungewöhnlich: Die Feuerwehr überließ die Öffentlichkeitsarbeit zunächst dem privaten Klinikträger. Auch der Rettungsdienst-Teamleiter äußerte sich via Klinik-PR-Abteilung. Warum? Feuerwehr und Klinik haben sich bislang auf Anfragen unserer Redaktion nicht geäußert.
Das Technische Hilfswerk THW führte unabhängig von der Übung der anderen Organisationen unter dem Stichwort „Sonnensturm 2023“ eine 24 Stunden andauernde Übung durch. Dabei wurde unter anderem geübt, eine einsturzgefährdete Decke abzustützen oder Verletzte aus der Höhe zu retten. Das THW hatte die Übung im Vorfeld angekündigt und auch Medien und die Öffentlichkeit transparent dazu eingeladen, die Übung zu begleiten.