Herne. Der Heilige Florian wäre der perfekte Namenspate für eine Straße an der künftigen Herner Feuerwache. Oder? Warum es Widerspruch gibt.

Florian oder Agatha? Das ist für die Bezirksvertretung Sodingen keine Frage: Das Gremium beschloss am Donnerstagabend, dass die in direkter Nähe zur künftigen Feuerwachegelegene ehemalige Werkshallenstraße in Horsthausen nach dem Heiligen St. Florian und nicht nach der Heiligen Agatha von Catania umbenannt werden soll.

Der Vorschlag für einen „Florianweg“ stammt von der Stadt, die sich auf den Wunsch von aktiven und ehemaligen Feuerwehrleuten beruft. St. Florian ist der Name des Schutzpatrons der Feuerwehr, außerdem ist „Florian Herne“ der Funkrufname der hiesigen Feuerwehr.

„Zu wenig Straßen sind nach Frauen benannt“: Patrick Gawliczek (30), Bezirksverordneter der Linkspartei.
„Zu wenig Straßen sind nach Frauen benannt“: Patrick Gawliczek (30), Bezirksverordneter der Linkspartei. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Den Alternativantrag für einen „Agathaweg“ brachte Patrick Gawliczek (Linke) in die Sitzung ein. Agatha von Catania (225-250) gelte insbesondere in Norddeutschland und der Schweiz ebenfalls als Schutzpatronin der Feuerwehr, sagte er. Sein Hauptmotiv: „Die Hälfte der in Herne lebenden Menschen ist weiblich, aber trotzdem ist ein weit überwiegender Teil der Straßen nach Männern benannt. Hier haben Herne und auch Sodingen im Speziellen noch viel Nachholbedarf.“

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Für den Hinweis erntete er grundsätzlich Sympathie, aber keine Mehrheit: Gegen die Stimmen von Linken und Grünen entschied sich der Bezirk für St. Florian als Namensgeber für die Straße.