Herne. Seit Corona haben mehr Herner einen Hund. Das macht sich auch bei den Steuereinnahmen der Stadt bemerkbar. Welche Hunde mehr als andere kosten.
Eingeschränkte Freizeit- und Reisemöglichkeiten, Homeoffice und viel Zeit zuhause: In den Pandemie-Jahren sind in Herne mehr Menschen auf den Hund gekommen. Das hat sich auch bei den Einnahmen der Hundesteuer bemerkbar gemacht. Hat die Stadt Herne 2019 noch 1,27 Millionen Euro eingenommen, waren es 2020 schon 1,29 und 2021 1,32 Millionen Euro.
Damit liegt Herne ganz im Bundestrend: Deutschlandweit stiegen die Einnahmen aus der Hundesteuer im Jahr 2020 um rund 380 Millionen Euro – ein Rekordwert. Das teilt das Statistische Bundesamt mit. Auch im ersten Quartal 2021 lagen die Einnahmen aus der Hundesteuer bei rund 159 Millionen Euro und damit 8,4 Prozent über den Einnahmen des Vorjahresquartals.
Herne: Ein Hund kostet jährlich 152 Euro
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Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine Gemeindesteuer. Die Höhe und Ausgestaltung der Steuersatzung bestimmt die jeweilige Kommune. Laut Herner Steuersatzung ist erst einmal jeder Hundehalter steuerpflichtig – Ausnahmen gibt es beispielsweise bei Blindenhunden. In Herne fallen für einen Hund jährlich 152 Euro an, für zwei 188 Euro pro Hund, bei drei oder mehr 206 Euro je Hund, teilt die Stadt auf Nachfrage mit.
Allerdings gibt es bei den Hunderassen Unterschiede: So kosteten sogenannte gefährliche Hunde oder Hunde bestimmter Rassen 250 Euro, zwei oder mehr kosten 310 Euro je Hund. Gefährliche Hunde sind laut Stadt solche, bei denen die Gefährlichkeit nach dem Hundegesetz für das Land Nordrhein-Westfalen festgestellt worden ist. Unter anderem zählten die Rassen Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden dazu. Zu den Hunden bestimmter Rassen zählten unter anderem Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol oder Mastino Napoletano.
Zahl der angemeldeten Hunde in Herne gestiegen
Allerdings versuchten einige Hernerinnen und Herner, der Steuerpflicht zu entgehen. „Die Verwaltung hatte in der Vergangenheit bisweilen den Eindruck, dass zahlreiche Hunde nicht angemeldet waren“, teilt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage mit. Daher habe die Stadt im Jahr 2014 gezielt an die Steuerehrlichkeit der Hundehaltenden appelliert und diese öffentlich zur Nachmeldung aufgefordert. Dem Aufruf seien viele Hundehaltende damals nachgekommen, so Hüsken.
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2019 seien 7986, 2020 8302 und 2021 schon 8543 Hunde angemeldet worden. Angesichts dieser gestiegenen Anzahl der insgesamt gemeldeten Hunde in den vergangenen Jahren gehe die Stadt momentan davon aus, dass die Menschen, die einen Hund halten, der Pflicht zur Anmeldung überwiegend nachkämen. „Eine gewisse Dunkelziffer wird es aber leider unvermeidlich geben“, so der Stadtsprecher. Grundsätzlich sei es Bestandteil des Haushaltssicherungskonzepts, die Anzahl nicht angemeldeter Hunde zu reduzieren.
Ob Hundehalterinnen und Hundehalter in nächster Zeit mit einer Erhöhung der Hundesteuer rechnen müssen, könne die Stadt nicht sagen. „Die Entscheidung über die Erhöhung der Hundesteuer obliegt dem Rat und wird nicht von der Verwaltung getroffen.“ Seitens der Verwaltung sei zurzeit nicht vorgesehen, dem Rat vorzuschlagen, die Hundesteuer zu erhöhen.
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Hunde an- und abmelden
Hunde können online auf der Website der Stadt, telefonisch unter 02323 16 45 29 oder per Telefax an 02323 16 12 33 92 20 an- und abgemeldet werden.
Außerdem können sie persönlich in folgender Dienststelle an- und abgemeldet werden: Fachbereich Steuern und Zahlungsabwicklung, Abteilung Steuern, Zimmer 608, Freiligrathstraße 12, 44623 Herne.