Herne. Ein Lkw ist auf der A43 in Herne an der Schrankenanlage verunglückt. Ein 33-Jähriger wurde schwer verletzt. Es gibt Schäden an der Betonwand.

Bei einem schweren Lkw-Unfall ist am frühen Dienstagmorgen, 17. Februar, ein 33-Jähriger auf der A 43 schwer verletzt worden. Der Lastwagen hatte sich im Bereich der Schrankenanlage in Herne verfahren und war in die Betonbande gekracht. Autofahrer müssen am Abend erneut mit Behinderungen rechnen.

Alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen Gewicht müssen hier abfahren

Das Fahrzeug war gegen 2.40 Uhr auf der rechten der beiden Hauptfahrbahnen der A 43 in Fahrtrichtung Münster unterwegs. Im Bereich zwischen der Auffahrt Herne-Eickel und dem Kreuz Herne (A 42) hätte er allerdings gar nicht mehr fahren dürfen. Alle Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen müssen die A 43 schon verlassen, weil der Emschertal-Brückenzug keine schweren Autos und Lastwagen mehr trägt. Die Polizei geht davon aus, dass er „widerrechtlich“ in die Baustelle eingefahren sei.

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Dem 40-jährigen Fahrer fiel das offensichtlich erst auf, als er bereits in dem Bereich der Wiegeanlage war. „Er ist dort nach rechts von der Fahrbahn abgekommen“, sagt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. Dabei sei der Lastwagen nach rechts in die Betonbande gekracht. Bei dem Unfall verletzte sich der 33-jährige Beifahrer sogar schwer. Zunächst war die Polizei nur von leichten Verletzungen ausgegangen. Über den genauen Zustand des Mannes ist nichts geplant.

Massive Behinderungen im Berufsverkehr – Sperrung der A 43 in Herne

Der Unfall sorgte für massive Behinderungen im Berufsverkehr. Der Lastwagen hatte sich so ungünstig verkeilt, dass er mit einem Kran geborgen werden musste. Zeitweise musste die A 43 in Fahrtrichtung Münster vollgesperrt werden. Auch die Zufahrt ins Kreuz war komplett blockiert.

Die linke Spur konnte später geöffnet werden, so dass zumindest Fahrzeuge Richtung Münster/Recklinghausen durchkamen. Auch in die Gegenrichtung bildeten sich lange Staus. Die Polizei geht davon aus, dass der Schaden an der Betonwand 8000 Euro beträgt. Nach den aufwändigen Bergungsarbeiten konnte die Autobahn am Morgen erst gegen 9 Uhr komplett freigegeben werden.

Achtung, Autofahrer: Sperrung der A 43 für Dienstagabend geplant

Am Dienstagabend muss der Verkehr noch einmal ausgebremst werden. Die zuständige Autobahn Westfalen muss die Betonwände in dem Bereich austauschen. Sprecher Anton Kurenbach rechnet mit der Sperrung ab 21 Uhr. „Dafür müssen zeitweise noch einmal einzelne Spuren gesperrt werden.“ Der Austausch sei extra nach den Feierabendverkehr gelegt worden, um den Berufsverkehr nicht noch einmal auszubremsen.

Die komplexe Technik der Schranken- und Wiegeanlage sei glücklicherweise unbeschädigt geblieben. Der Lastwagen sei vor der Wiegeanlage auf einen sogenannten Absenker gefahren. Diese abgeschrägten Betonbanden sorgen dafür, dass die Fahrzeuge bei einem Unfall nicht aufgeschlitzt werden. Sie schützen auch die dahinterliegenden Einrichtungen.

Für den Fall des Falles liegen im Bereich der Schrankenanlage Ersatzschranken bereit. Es kommt häufiger auch zu Unfällen direkt an der Schranke.
Für den Fall des Falles liegen im Bereich der Schrankenanlage Ersatzschranken bereit. Es kommt häufiger auch zu Unfällen direkt an der Schranke. © WAZ | Arne Poll

Unfälle mit der Schrankenanlage selbst sind an der Tagesordnung. Die Betreiber haben extra Ersatzschranken und Austauschmotoren bereitliegen, um die Anlage nach einem Zwischenfall so schnell wie möglich wieder betriebsbereit zu machen.

Der Ausbau der A 43 in Herne soll noch bis in die 2030-er Jahre dauern. Die Schrankenanlage bleibt so lange stehen, bis der Brückenzug über den Rhein-Herne-Kanal erneuert ist.

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