Herne. Das Sicherheitstechnik-Unternehmen Scutum hat nun einen Standort in Herne. Die Palette ist groß: Von Videokameras bis Vernebelungstechnik.

  • Die Sicherheitstechnikfirma Scutum hat jetzt einen Standort in Herne.
  • Sie bietet unter anderem Videokameras und Vernebelungstechnik an.
  • Das Familienunternehmen hat französische Wurzeln.

Sie sind seit Jahren ein Dauerproblem in NRW, auch in Herne hat es bereits mehrere Vorfälle gegeben: Bankautomaten-Sprengungen. Zu den Gegenmaßnahmen gehören seit kurzer Zeit Vernebelungsanlagen. Sie rauben den Tätern innerhalb von Sekunden die Orientierung. Diese Anlagen gehören zur Angebotspalette der Scutum GmbH. Die hat seit wenigen Monaten auch einen Standort in Herne.

Das Familienunternehmen mit französischen Wurzeln ist in fast allen europäischen Ländern aktiv, 2011 erfolgte in Deutschland der Markteintritt. Seitdem weise Scutum ein stetiges Wachstum auf, so Geschäftsführer Ulf Haberts im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Und das Tempo ist offenbar rasant. „Wir wachsen doppelt so schnell wie der Markt.“

90 Prozent der Kunden kommen aus dem gewerblichen Bereich

Die „nebulöse“ Vorbeugung gegen Sprengungen, die auch in anderen Bereichen wie Juweliere oder Tankstellen eingesetzt werden könne, ist dabei nur eine von zahlreichen Lösungen, die Scutum - dabei handelt es sich um das lateinische Wort für Schutzschild - bereithält. Rund 90 Prozent den Kunden kommen aus dem gewerblichen Bereich und nehmen in der Hauptsache die Leistungen in Sachen Zutrittskontrolle, Brandmeldetechnik und Einbruchmeldetechnik in Anspruch. Beim Thema Zutrittskontrolle stünden kleine und mittlere Unternehmen im Fokus. So gebe es Systeme, mit denen sich Schranken, Türen und Tore kosteneffizient aus der Ferne steuern lassen.

Die Scutum-Niederlassung ist in das Erdgeschoss gezogen, in dem früher die Blusenmanufaktur B.M Company war. Diese benötigt inzwischen nur noch das Obergeschoss.
Die Scutum-Niederlassung ist in das Erdgeschoss gezogen, in dem früher die Blusenmanufaktur B.M Company war. Diese benötigt inzwischen nur noch das Obergeschoss. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Im Bankensektor spielten Videoaufzeichnungen eine starke Rolle. Dabei könnten diese unscharfen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, auf denen kaum eine Person zu erkennen ist, eigentlich der Vergangenheit angehören, so Harberts. Die Technik sei mittlerweile sehr weit fortgeschritten, die Aufnahmen sind schärfer, statt Standbildern können Kunden auf Bewegtbilder zugreifen. Spezialisten in Servicezentralen sorgten dafür, dass sofort eine Reaktion erfolge, wenn das Videoauge sich melde. Als ein mögliches Einsatzgebiet nennt Harberts ebenfalls die Tankstellenüberwachung.

Scutum sucht Auszubildende und Fachkräfte

Ein Grund für das Wachstum liege auch darin, dass sich gesetzliche Vorgaben ändern und eine andere Gebäudeausstattung erfordern, zum Beispiel im Krankenhausbereich. So erfolgreich Scutum agiert: Haberts plagen auch Wachstumsschmerzen. Der Mangel an Mikrochips mache sich auch in seinem Unternehmen bemerkbar. Der zweite Schmerz ist inzwischen ebenfalls hinlänglich bekannt: Lehrlings- und Fachkräftemangel. So stelle Scutum Projektleiter ein, weil die Projekte, die das Unternehmen realisiere, immer größer würden. Und Haberts betont: „Wir suchen Auszubildende!“ Scutum bezeichnet er als Handwerksunternehmen, allerdings seien die Tätigkeiten kein Ausbildungsberuf, was die Suche nicht einfacher mache.

Dass bei der Suche nach einem neuen Standort die Wahl auf Herne fiel, habe einerseits damit zu tun, dass viele der 14 Techniker im Umkreis wohnen, andererseits habe - wie in vielen anderen Fällen - die gute Verkehrsanbindung eine Rolle gespielt. Von der Robert-Bosch-Straße in Baukau sind sie schnell bei den Kunden, um sie zu betreuen.