Herne. Ein ehemaliges Frauenhaus und ein Falkenheim in Herne werden abgerissen. Warum die Häuser abgerissen werden und warum dafür Bäume weichen müssen.

  • Keine alternative Nutzung für das ehemalige Frauenhaus möglich.
  • Sanierung des Falkenheims wäre für die Stadt Herne unwirtschaftlich.
  • Eine Eiche und eine Linde stehen im Weg und müssen gefällt werden – es gibt Ersatzpflanzungen

Zwei städtische Immobilien kommen unter die Abrissbirne: das ehemalige Frauenhaus an der Holsterhauser Straße 255 sowie die Falken-Einrichtung an der Barbarastraße 45.

Der zweigeschossige Bau aus dem Jahr 1932, in dem die Stadt über viele Jahre in Not geratene Frauen untergebracht hatte, wurde aufgrund des großen Sanierungsbedarfs nach Inbetriebnahme eines modernen Neubaus mit Garten bereits im Oktober 2020 komplett freigezogen. Nach einer umfassenden Prüfung kommt die Stadt nun zu dem Schluss, dass eine alternative Nutzung des an der A 43-Anschlussstelle Herne-Eickel gelegenen Gebäudes an der Holsterhauser Straße nicht möglich sei. Aufgrund des Zuschnitts der Räume bestehe keine Möglichkeit, andere Konzepte „ohne umfangreiche Anpassungen“ zu realisieren.

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Vor dem Hintergrund des hohen Gebäudealters, des umfangreichen und unwirtschaftlichen Sanierungsbedarfs sowie der mangelnden Verwertbarkeit der umliegenden Grundstücke, die sich ebenfalls im Eigentum der Stadt befinden, soll das ehemalige Frauenhaus nun im Herbst abgebrochen werden. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf rund 100.000 Euro.

Für den Abbruch des Falken-Heims müssen auch zwei Bäume weichen

Auch das Heim der Falken an der Barbarastraße in Röhlinghausen, Baujahr 1961, soll weichen. Das Obergeschoss werde aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs schon nicht mehr genutzt, so die Stadt. Eine Reparatur des Daches sei nicht ohne Weiteres möglich, da hier gebundene Schadstoffe (Asbest) bei mechanischen Arbeiten freigesetzt werden könnten. Da eine Sanierung des Hauses im Verhältnis zu einer Nutzung unwirtschaftlich wäre, sei mit der Politik eine Standortverlagerung der im Erdgeschoss ansässigen Falken-Einrichtung geprüft worden.

Der Kita-Neubau an der Barbarastraße erfolgt auf einem Teil der Parkanlage. Im Gegenzug soll das angrenzende Falken-Heim abgerissen werden, um die Fläche zu entsiegeln und dem Park zuzuschlagen.
Der Kita-Neubau an der Barbarastraße erfolgt auf einem Teil der Parkanlage. Im Gegenzug soll das angrenzende Falken-Heim abgerissen werden, um die Fläche zu entsiegeln und dem Park zuzuschlagen. © Rainer Raffalski

Neue Heimat des Jugendverbandes soll ein nahe gelegenes Haus an der Edmund-Weber-Straße 273a werden. Das ehemalige Umkleidegebäude des Sportplatzes Görresstraße sei inzwischen umgebaut worden. Nach Umzug der Falken im Herbst soll das Gebäude an der Barbarastraße abgebrochen werden. Aufgrund der Nähe zum Gebäude müssten auch zwei Bäume – eine Eiche und eine Linde – gefällt werden, so die Stadt. Anschließend soll die Fläche entsiegelt werden, um sie nach einer Neubepflanzung komplett dem angrenzenden Park zuzuschlagen – als Kompensation für den Neubau eines Kindergartens in diesem Bereich.