Herne. Der Herner Umwelttag soll wiederbelebt werden. Gut so, findet WAZ-Redakteur Lars-Oliver Christoph. Warum das aber längst nicht ausreicht.
Enttäuschend findet die CDU-Politikerin Barbara Merten das erste Grobkonzept der Stadt für eine Wiederbelebung des Herner Umwelttages. Dem kann man nur beipflichten, aber: Überraschen kann dies alles nicht, wenn man einen Blick auf die jüngere (Verwaltungs-)Geschichte wirft.
Zur Erinnerung: 2015 verlor das Herner Umweltamt mit der Pensionierung des damaligen Leiters und seines Stellvertreters die Eigenständigkeit, indem es mit dem Fachbereich Stadtplanung fusioniert worden ist.
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Umweltamt wurde 2015 abgewickelt und der Stadtplanung untergeordnet
„Abgewickelt“ wäre wohl die treffendere Umschreibung, denn: Umwelt- und Klimaschutz wird seitdem (noch stärker) der Stadtplanung und deren Ausrichtung auf Wohnbebauung untergeordnet. Darüber können auch alle vom Rat beschlossenen Grün- und Klimaschutz-Konzepte oder vom Oberbürgermeister formulierte Superlative nicht hinwegtäuschen.
Es wäre deshalb zu begrüßen, wenn nach Wiedereinführung eines (zeitgemäßen) Umwelttages darüber nachgedacht würde, wie man in Herne der wichtigsten Herausforderung dieser Zeit besser gerecht werden kann und dem Umwelt- und Klimaschutz mehr Gewicht verleiht. Ein neues (Umwelt-)Amt wäre dafür nicht zwingend erforderlich.. Ein neues Denken im Fachbereich Umwelt und Stadtplanung würde schon ausreichen.