Herne. Rund um die Baugenehmigung für ein Haus in einem Schutzgebiet in Herne hat die Stadt die Öffentlichkeit falsch informiert. Dazu ein Kommentar.

Die Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet in Herne-Süd ist kein Ruhmesblatt für die Verwaltung. Im Zentrum des hoch umstrittenen Projekts steht die Frage: Hätte die Stadt Herne die Baugenehmigung erteilen dürfen? Für Außenstehende ist das nur schwer zu beurteilen. Ist die Fläche – so das Argument der Stadt – eine klassische Baulücke, die endlich bebaut werden muss? Oder ist sie – wie die Kritiker sagen – ein schützenswerter Bereich, so wie in den vergangenen Jahrzehnten auch? Das, immerhin, prüft nun das Verwaltungsgericht. Bis dahin gilt ein Baustopp.

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Unverständlich aber ist das Vorgehen der Stadt. Warum hat sie die Baugenehmigung erteilt, obwohl das Verwaltungsgericht in einer Vorprüfung noch 2019 die Fläche als schützenswert beurteilt hat? Warum hat das Rathaus nicht die Politik über ihr radikales Umdenken in diesem sensiblen Bereich informiert? Wie konnte es passieren, dass die Öffentlichkeit nun auch noch falsch informiert wurde? Das sind nur einige der unangenehmen Fragen, denen sich die Verwaltung stellen muss. Das Ende der ganzen Misere ist damit aber noch gar nicht abzusehen. Klar ist: Die Verwaltung hat Vertrauen verspielt. Am Ende könnte auch noch Schadenersatz in Millionenhöhe dazukommen.