Herne. Die Hitzewelle hat Herne erreicht. Die Feuerwehr hat einiges zu tun, und auch in den Schwimmbädern wird mehr Personal und Security eingesetzt.
Um 12 Uhr mittags schon 34 Grad, am Nachmittag 38 Grad: Herne erlebt am heutigen Dienstag, 19. Juli, den bisher heißesten Tag des Jahres. Schon am Montag war es heiß, was sich auch bei der Feuerwehr bemerkbar gemacht hat. „Der Rettungsdienst war sehr ausgelastet“, heißt es auf Nachfrage der WAZ. Alleine dort habe es 80 Einsätze gegeben. Am Dienstag sei die Situation ähnlich angespannt gewesen.
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Einlassstopp im Wananas und im Lago
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schwimmbädern haben wegen der Hitze ebenfalls jede Menge zu tun. Am Montag seien 1500 Gäste im Südpool gewesen, berichtet Bäder-Chef Lothar Przybyl auf Nachfrage der WAZ. Und auch an diesem Dienstag seien es alleine bis zum Mittag schon 1000 Gäste gewesen. Gegen 14 Uhr meldet Przybyl einen Einlassstopp im Wananas: „Ab jetzt kommen nur noch Gäste rein, wenn andere das Bad verlassen.“ Um kurz vor 15 Uhr ist dann auch Schluss im Lago, was laut Przybyl dazu führt, dass viele Gäste zum Südpool kommen und sich dort eine Schlange vor dem Eingang bildet.
Trotz allem sei der Ansturm noch gut zu bewältigen. „Wir haben mehr Personal vor Ort als sonst, außerdem haben wir die Security verstärkt“, so der Bäder-Chef. Hitzebedingte Notfälle habe es in den Bädern aber noch nicht gegeben. Allerdings gebe es viele Gäste, die von Wespen gestochen würden. „Für diese Fälle haben wir vorgesorgt mit speziellen Geräten und Kühlung.“
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Vorerkrankte und ältere Menschen sind besonders gefährdet
In den Krankenhäusern macht sich die Hitze ebenfalls bemerkbar. Doch auch wenn es bereits ein erhöhtes Aufkommen an Patientinnen und Patienten mit hitzebedingten körperlichen Problemen gebe, „rechnen wir eigentlich erst Mittwoch bzw. Donnerstag mit einem deutlichen Anstieg“, teilt Mike Thompson, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme des EvK Herne, auf Nachfrage mit. „Denn hitzebedingte gesundheitliche Probleme, wie zum Beispiel Verwirrtheit oder Abgeschlagenheit durch das Austrocknen, treten erst um zwei bis drei Tage verschoben auf.“
Besonders betroffen seien zurzeit Vorerkrankte und ältere Menschen. Das gelte aber in erster Linie für Menschen, die im selbstversorgenden häuslichen Bereich leben. „Wir beobachten, dass Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen deutlich weniger gefährdet sind, da die Mitarbeitenden dort bei den älteren Menschen sehr auf Schutz vor den hohen Temperaturen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten“, so der Chefarzt.
In die Notaufnahmen der Herner Krankenhäuser seien im Laufe des Dienstags hitzebedingt insgesamt rund zehn Patienten gekommen, teilt Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe, am Dienstagnachmittag mit.