Herne. Die Lage auf dem Cranger Kirmesplatz in Herne hat sich entspannt: Nur noch wenige Lkw-Fahrer kampieren dort. Dafür haben nun Anwohner Probleme.
- Autofahrende trauen sich nicht durch Durchfahrtsverengung.
- Sie weichen deshalb auf die Wiese neben dem Toilettenhäuschen aus.
- Stadt will weiteren Bruchstein nach der Cranger Kirmes aufstellen.
Die Lage auf dem Cranger Kirmesplatz in Herne hat sich weiter entspannt. Lärm, Müll und Fäkalien durch Lkw-Fahrer, die dort in ihren Fahrzeugen kampieren, gehören der Vergangenheit an. Das teilte die Verwaltung nun in der Bezirksvertretung Wanne mit. Dennoch will die Stadt auf dem Gelände weiter nachbessern. Hintergrund ist eine Bitte der SPD-Bezirksfraktion.
Anwohnerinnen und Anwohner des Cranger Kirmesplatzes berichteten, dass sich einige Autofahrerinnen und Autofahrer nicht trauten, durch eine Durchfahrtsverengung zu fahren, da diese sehr schmal sei, sagte die SPD-Bezirksverordnete Ramona Cieslik in der Sitzung. Stattdessen nutzten sie den Grünstreifen neben dem Toilettenhaus. Cieslik schlug deshalb vor, die Verengung zu entschärfen und den Grünstreifen zu blockieren – etwa durch einen großen Stein. Hintergrund: Nachdem die Politik vor anderthalb Jahren Alarm geschlagen hatte, weil regelmäßig bis zu 100 Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge auf dem Platz abstellten und dort übernachteten, hatte die Stadt die Wiesen mit 200 Bruchsteinen abgeriegelt. Außerdem wurden Sperrpfosten eingesetzt und zuletzt Schilder aufgestellt.
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Die Fahrbahnverengung sei zum Schutze von Anwohnerinnen und Anwohnern in der Siedlung „Alt Crange“ installiert worden, sagte Denise Frommenkord (Stadt) in der Bezirksvertretung. Entschärfen will die Verwaltung das Ganze nicht: „Ohne die Verengung besteht eine uneingeschränkte Durchfahrt auf den Kirmesplatz“, so Frommenkord. Dann würde die Verkehrsdichte in der Straße Alt Crange wieder zunehmen. Die Anregung, zusätzliche Steine auf die Grünfläche neben dem WC-Häuschen zu legen, will die Stadt aber aufnehmen – nach der Cranger Kirmes im August.
Herne: Zahl der Lkw hat sich „massiv reduziert“
Die Idee der SPD-Bezirksfraktion, einige bereits aufgestellte Steine auf dem Gelände zu versetzen, um zusätzlich auch ein Abkürzen auf dem Kirmesplatz zu unterbinden, lehnt die Stadt dagegen ab. Der Kirmesplatz sollte zunächst vor dem Befahren durch Lkw geschützt werden, so Frommenkord. Deshalb sei vor dem Parkplatz Cranger Kirche auch ein Tor errichtet worden, das nur Fahrzeuge in einer bestimmten Höhe passieren könnten. An bestimmten Bereichen seien dagegen bewusst keine Steine abgelegt worden, um etwa Polizei, Rettungskräften und Behörden wie Stadtwerken und Wasserschifffahrtsamt ein schnelles und unkompliziertes Befahren des Platzes zu ermöglichen.
Im Übrigen sei das Aufstellen der rund 200 Bruchsteine erfolgreich gewesen: Die Erfahrungen der vergangenen Monate zeigten, dass sich die Zahl der abgestellten Lastwagen „massiv reduziert“ habe. Lediglich die öffentlichen Straßen, die nicht abgesperrt werden könnten, würden noch „von einigen wenigen Lkw beparkt“.