Herne. An der Rolandstraße in Herne-Röhlinghausen werden neun Platanen und zwei Ahorne gefällt. Zum Teil sind die Bäume bereits 120 Jahre alt.

An der Rolandstraße in Herne-Röhlinghausen werden neun Platanen und zwei Ahorne gefällt. Darüber wurde jetzt in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel entschieden.

Schon seit langer Zeit gibt es Diskussionen um die alten Bäume. Denn: Laut Anwohnerinnen und Anwohnern heben die Wurzeln der großen Bäume das Pflaster an, sie stehen zu nah an den Häusern, sie beschädigen unterirdische Rohre und wachsen in Wände. Im vergangenen Juni wurde die Verwaltung deshalb von der Bezirksvertretung beauftragt, eine im Altbaumkonzept beschriebene Maßnahme an der Rolandstraße umzusetzen. Im Rahmen der Erstellung des Altbaumkonzepts seien so an der Rolandstraße neun Platanen und zwei Ahorne ermittelt worden, erklärt Heinz-Jürgen Kuhl, Fachbereichsleiter Stadtgrün.

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Platanen an der Rolandstraße in Herne sind etwa 120 Jahre alt

Im Wesentlichen seien bei der Bewertung das Alter, die Bodenaufwölbungen im öffentlichen Gehwegbereich an einigen Stellen sowie teilweise ungünstige Standorte negativ zu Buche geschlagen. Sechs der Platanen stünden im Zufahrtsbereich von Stellflächen und Garagen. Die Schäden, die Anwohnerinnen und Anwohner beklagten, wie z. B. verstopfte Rohrleitungen oder Schäden am Mauerwerk von Kellerwand und oder Kellerboden, seien jedoch schlussendlich nicht auf die Wurzeln der städtischen Bäumen zurückgeführt worden, so die Stadt.

Die Platanen der Rolandstraße seien circa 120 Jahre alt, ortsbildprägend und „augenscheinlich gesund und vital“; sie befänden sich in einem guten Pflegezustand, heißt es seitens der Stadt. Sie stünden meistens ausreichend weit weg von den Gebäuden entfernt und hätten insgesamt ausgewogene Kronen entwickeln können. Lediglich an zwei Platanen sind laut Kuhl Hohl- bzw. Faulstellen festgestellt worden, was aber für die Verkehrssicherheit nicht relevant sei. Die beiden etwa 90 Jahre alten Ahorne hingegen seien nicht mehr gesund.

Zwölf Ersatzbäume sollen an der Straße in Herne gepflanzt werden

Die Stadt gibt zu bedenken, dass mit der Entfernung des alten Baumbestandes, dessen ökologischer Wert gerade im Zeichen des Klimawandels erheblich an Bedeutung gewonnen habe, auch seine gesamten Ökodienstleistungen verloren gingen.

Für die elf Bäume, die gefällt werden, sollen zwölf Ersatzbäume gepflanzt werden, sagte Kuhl in der Sitzung der Bezirksvertretung. Vor den Häusern würden wegen der Gebäudenähe sieben schmalkronige Spitzahorne gepflanzt; der Baum werde bis zehn Meter hoch und nur drei Meter breit. Neben den Häusern könnten fünf schmalkronige Rothahorne gepflanzt werden. Dieser Baum werde ähnlich hoch aber etwas breiter als der schmalkornige Spitzahorn. Beide Baumarten seien stadtklimafest; sie unterschieden sich insbesondere im Blatt und „stellen durch die unterschiedliche Herbstfärbung einen schönen Kontrast dar“, so Kuhl.