Herne. Weil er mit Scheinangeboten mehr als 60 Schnäppchenjäger reingelegt haben soll, muss sich ein Herner nun vor Gericht verantworten.

Weil er mit Scheinangeboten und Fake-Profilen beim Anzeigenportal „Ebay Kleinanzeigen“ mehr als 60 Schnäppchenjäger reingelegt haben soll, muss sich ein mutmaßlicher Serienbetrüger (35) aus Herne seit Donnerstag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Laut Anklage geht es um einen Schaden von weit mehr als 10.000 Euro.

Topaktuelle Handys, hochwertige Tablets und dazu passende Touch-Stifte: Der Herner soll zwischen September 2020 und Dezember 2021 reihenweise Scheinangebote bei dem Anzeigenportal eingestellt und damit das Interesse von Schnäppchenjägern geweckt haben. Außerdem soll er sich auch mit Fake-Namen auf Suchinserate gemeldet und Lockangebote unterbreitet haben. Dabei soll er mal als 15-Jähriges Mädchen namens „Lisa“, mal als „Nadine“, mal als „Sascha“ aufgetreten sein. Die Bezahlung soll stets über Anzahlungen auf Bank- oder PayPal-Konten erfolgt sein. Geliefert haben soll der Herner - wie von Anfang an geplant: Nichts.

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Angeklagter aus Herne sitzt in U-Haft

In einem Fall soll der 35-Jährige mit einem Interessenten einen Handytausch am Nürnberger Hauptbahnhof vereinbart haben. Weil er vermeintlich das teurere Smartphone zum Tausch anbot, gelang es ihm laut Anklage, dem Interessenten einen Zugticket-Zuschuss von 95 Euro „abzuschwatzen“. Am Bahnhof wartete der Mann dann aber vergeblich.

Zum Prozessauftakt vor der 4. Strafkammer kündigte Verteidiger Ingo Bennighoven an, dass sich der Angeklagte (U-Haft) umfassend zu den Vorwürfen äußern wird. Der Prozess wird fortgesetzt.