Herne. Was passiert, wenn ein CDU-Mitglied bei einem Minister-Auftritt in Herne dabei beobachtet wird, wie er „auffällig“ die Polizei-Arbeit beobachtet.

Beim Wahlkampfbesuch von Herbert Reul bei der Herner CDU hat es am Mittwochabend ein Sicherheitsproblem gegeben – zumindest ließen die Aktivitäten der Polizei und des Personenschutzes des Innenministers dies vermuten.

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Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouriour (l. vorne) und die Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Mai Mona Neubaur unterstützten den Herner Grünen-Direktkandidaten Fabian May (r.).
Von Lars-Oliver Christoph und Michael Muscheid

Ein Mann sei von der Polizei abgeführt worden. Diese Nachricht machte direkt nach der Veranstaltung im Restaurant im Eickeler Park die Runde. Und auch die plötzlich einsetzende Hektik gegen Ende der Veranstaltung – Polizisten und Sicherheitsbeamte kamen in den Saal und postierten sich neben und hinter dem Tisch Reuls – ließ zunächst Schlimmeres vermuten.

„Auffälliges Verhalten“ alarmiert Polizei und Personenschützer

Und so stellt ein Polizeisprecher am Donnerstag in Absprache mit dem Innenministerium den Fall dar: Während der Veranstaltung sei ein Mann beobachtet worden, der sich „auffällig verhalten“ und „augenscheinlich sehr aufmerksam“ die Maßnahmen der Persönlichen Sicherheitskontrolle (PSK) beobachtet habe. Dies habe dazu geführt, dass der Mann – nach Informationen der WAZ handelte es sich um ein CDU-Mitglied – außerhalb des Veranstaltungsraums durch die Polizei überprüft worden sei.

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Dass Polizei und Personenschützer während der Veranstaltung den Tisch des Ministers gesichert hätten, sei rein vorsorglich geschehen. Grund: Die „auffällige“ Person sei wieder im Saal gewesen, das Ergebnis der Personenüberprüfung habe aber noch nicht festgestanden. Von einem „Sicherheitsproblem“ könne aber nicht die Rede sein - auch nicht bei anderen Terminen: Dem Innenministerium seien bislang keine Zwischenfälle bei Wahlkampfauftritten des Ministers bekannt geworden, heißt es.

Dass die CDU-Veranstaltung nicht mal eine Stunde dauerte, war denn auch nicht dem vermeintlichen „Sicherheitsproblem“ geschuldet, sondern lag an einem Anschlusstermin von Herbert Reul in Tönnies-Land, sprich: in Rheda-Wiedenbrück. loc