Herne. Die Herner Bädergesellschaft prüft, wie viel sie sparen kann, wenn sie die Wassertemperatur absenkt. Auch die Freibadsaison wäre davon betroffen.

Die Herner Bädergesellschaft erwägt, die Wassertemperatur in den Schwimmbädern leicht abzusenken, um Energiekosten zu sparen. „Wir lassen gerade berechnen, wie viel es bei unserem Wasservolumen bringen würde, die Wassertemperatur um einen Grad abzusenken“, sagt Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft auf WAZ-Anfrage. „Natürlich bereiten wir uns darauf vor und denken darüber nach.“

Bisher seien die Bäder von den explodierenden Energiepreisen durch langfristige Lieferverträge noch nicht betroffen, sagt Przybyl. „Im Sommer habe ich die Gas-Energiepreise für das Lago für vier Jahre sichern können“, sagt der Bäder-Chef. Für das Wananas und Südpool seien sie bis Ende nächsten Jahres fest vereinbart.

Herne: Wassertemperatur könnte um ein Grad sinken

Das heiße aber nicht, dass bis dahin das Wasser in den Schwimmbädern gewohnt warm bleibe. „Wir würden eine Anpassung sukzessive machen“, kündigt Przybyl an. Im Sportbereich gebe es etwa Vorgaben des Landessportbundes für die Schwimmer, die eine Wassertemperatur von 27 Grad für ihr Training brauchten. Derzeit werde die Temperatur geprüft. „Wir haben festgestellt, dass wir im Wananas 27,5 Grad haben, da könnte man einen halben Grad absenken“, so Przybyl. „Im Südpool liegen wir im Moment bei 28 Grad, da könnte man sogar um einen Grad auf 27 Grad absenken.“ Da sei man gerade in der Berechnung, was das bringen würde.

Der Herner Bäderchef, Lothar Przybyl, lässt gerade prüfen, wie viel Einsparmöglichkeit die Schwimmbäder angesichts der hohen Energiepreise hätten, wenn sie die Wassertemperatur um ein Grad absenken würden.
Der Herner Bäderchef, Lothar Przybyl, lässt gerade prüfen, wie viel Einsparmöglichkeit die Schwimmbäder angesichts der hohen Energiepreise hätten, wenn sie die Wassertemperatur um ein Grad absenken würden. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Der Kinderbereich sei hingegen ein „Tabubereich“. Dort herrsche eine Temperatur von 32 Grad und die Bädergesellschaft sehe keine Möglichkeit, damit runterzugehen. „Das geht dann Richtung Gesundheitsschutz für die Kinder, das ist uns zu gefährlich“, so Przybyl.

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Anders der Freibadbereich, bei dem der Bäderchef großes Potenzial sieht: „Wenn die Freibadsaison eröffnet, würden wir die Temperatur analog zum Wetter um ein Grad reduzieren.“ Bei entsprechendem Sonnenschein könne dieser das Wasser aufwärmen. In den vergangenen Jahren habe hier die Wassertemperatur bei 26 Grad gelegen. „Bei herrlichem Wetter würden wir da durchaus auf 25 Grad runtergehen.“

Preiserhöhungen erwarten den Besucher im Gastronomiebereich: Aufgrund von teureren und knapperen Waren seien Speisen und Getränke zum 1. April um rund 20 Cent angehoben worden. Bereits zum Jahresbeginn hatten das Lago und das Wananas die Preise für den Eintritt erhöht; weitere Preiserhöhungen stünden trotz weiter steigender Kosten aber vorerst nicht an. „Da würden wir die Menschen sonst mit überfordern.“

>>>WEITERE INFORMATIONEN: Freibadsaison ab Mai

• Die Freibad-Saison soll in Herne im Mai beginnen. Ein genaues Datum gebe es noch nicht, es werde im Verbund mit den Bädern in Bochum und mit den Freizeitbädern der Metropole Ruhr abgestimmt, so Bäder-Chef Przybyl.

• Schon jetzt werde der Freibadbereich vorbereitet und bei entsprechend sommerlichen Temperaturen könne er auch sehr kurzfristig zu öffnen.

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