Herne. Zwei der drei Herner Schwimmbäder erhöhen 2022 die Preise. Dafür gibt’s einige Neuerungen. So erhält das Wananas wieder ein Piratenschiff.

In der Corona-Pandemie sind die Besucherzahlen in den Herner Schwimmbädern eingebrochen, parallel stiegen die Gas- und Strompreise. Deshalb wird der Eintritt im Wananas und im Lago ab 1. Januar 2022 um einen Euro pro Badegast erhöht. Das sagt Bäderchef Lothar Przybyl auf Anfrage der WAZ.

In normalen Jahren besucht in der Regel über eine halbe Million Menschen den Südpool in Herne-Süd, das Wananas in Wanne-Eickel und die Therme Lago in Sodingen, so Przybyl. In den beiden Pandemiejahren sei es nicht mal die Hälfte gewesen. So seien gegenüber 2019, als 542.000 Menschen die Bäder besucht hätten, 2020 nur 253.000 Gäste gekommen, in diesem Jahr sogar bislang nur 217.000. Dadurch seien nicht nur die Eintrittsgelder, sondern auch Gebühren von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Aquafit- oder Schwimmkurse sowie die Shopumsätze weggebrochen. „Die finanziellen Auswirkungen sind enorm“, so der Geschäftsführer der Herner Bädergesellschaft.

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Herne: Pro Schwimmbadbesuch ein Euro pro Badegast mehr

Für das Lago müssten die Gesellschafter Revierpark Gysenberg GmbH und Stadt Herne für 2020 und 2021 ein Loch von 1,75 Millionen Euro stopfen, obwohl Bundesmittel und Kurzarbeit-Zuschüsse geflossen seien. „Das Wananas und Südpool konnten die finanziellen Auswirkungen besser verpacken“, sagt Przybyl. Für 2020 müssten 350.000 Euro ausglichen werden, fürs laufende Jahr 2021 gebe es dagegen eine Punktlandung.

„Die Bäder sind ohne Infektionen durch diese schwierige Zeit gekommen: Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Herner Bädergesellschaft.
„Die Bäder sind ohne Infektionen durch diese schwierige Zeit gekommen: Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Herner Bädergesellschaft. © Herner Bädergesellschaft | Fabian Dobbeck

Insbesondere durch „die dramatisch ansteigenden Gas- und Strompreise“ sei es „unumgänglich“, die Eintrittspreise „anzupassen“. Im ruhrgebietsweitem Verbund habe man sich darauf verständigt, pro Schwimmbadbesuch etwa 1 Euro mehr zu verlangen. „Für die Herner Bäder bedeutet dies eine entsprechende Umsetzung im Lago, im Südpool bleiben die Tarife unangetastet, und für das Wananas werden die Wochentarife auf das Niveau der bereits um einen Euro höheren Wochenendtarife angepasst“, erklärt Przybyl. Er nennt die Erhöhung moderat.

Konkret: Im Lago kosten zwei Stunden für Erwachsene innerhalb der Woche künftig 15,50 statt alt 14,50 Euro. Eine Familie (zwei Erwachsene und drei Kinder) zahlt für zwei Stunden künftig 35 statt 33 Euro. Die Wochenendzuschläge von 2 Euro bleiben jeweils gleich. Im Wananas zahlen Erwachsene für zwei Stunden ab Januar 8 statt 7 Euro. Eine Familie zahlt 19 statt 18 Euro.

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In den Schwimmbädern werden neue Angebote geschaffen

Trotz allem schaut Lothar Przybyl zuversichtlich in die Zukunft. Er ist davon überzeugt, dass im kommenden Jahr das Gros der Gäste den Weg in die Bäder wiederfinden werde – „aufgrund der hohen Sicherheitsstandards und auch neuer Angebote“, fügt er an. Zum Thema Sicherheit: In den Bädern gelte 2G, hinzu komme, dass die Beckenaufsichten und das Servicepersonal in Bistro, Reinigung und an Kassen zu 100 Prozent geimpft seien, zurzeit würden alle zudem durch einen eigenen Betriebsarzt geboostert. Das soll den Gästen „ein gutes Gefühl“ geben. „Die Bäder sind sichere Orte“, stellt er klar. Und: „Die Bäder sind ohne Infektionen durch diese schwierige Zeit gekommen.“ Ab Dienstag, 28. Dezember, gelte 2G+; das verlange die neue Corona-Schutzverordnung, sagt Przybyl.

Außerdem habe die Bädergesellschaft die insgesamt neun Schließungsmonate in der Pandemie dazu genutzt, um neue Angebote zu schaffen und zu planen. So sei im Lago unter anderem die Racerrutsche gebaut und der Umbau des Dampfbades in eine Infrarotsauna abgeschlossen worden.

Ins Wananas kommt wieder ein Piratenschiff

Kommt ins Kinderbecken: das neue Piratenschiff.
Kommt ins Kinderbecken: das neue Piratenschiff. © Bädergesellschaft

Im Südpool seien ein Blockheizkraftwerk und Fahrrad-Abstellanlagen neu errichtet, außerdem der Ticketverkauf digitalisiert worden. Im Januar, kündigt Przybyl an, erhalten die Gäste vor dem Haupteingang zudem einen Unterstand, damit sie vor Wind und Wetter geschützt sind. Starten sollen nicht zuletzt gemeinsam mit Stadt, Stadtwerken und Politik die Planungen für zwei Lehrschwimmbecken in der Größe 8 x 12,50 Meter. Sie sollen möglichst in einen Anbau, nötig seien dazu auch zusätzliche Umkleiden, Erste-Hilferaum, Schwimmmeisterraum, Duschbereiche sowie Lager- und Geräteräume). Fertig sein sollen voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024.

Auch im Wananas soll es Zuwachs geben: „In Planung ist bereits die Anschaffung eines Piratenschiffes, welches die Kids ab Ende Januar entern können.“ Das lasse mit Sicherheit die Fans des alten Wananas aufhorchen, sagt Przybyl. Das neue Piratenschiff sei aber kleiner als das ehemalige und komme ins Kinderbecken.

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Von Montag, 27. Dezember, bis Donnerstag, 30. Dezember, stehen im Wananas viele Spielgeräte wie Aqua Wheels oder Kinderboote für die Kinder zur Verfügung.

Von Montag, 3., bis Freitag, 7. Januar, ist das Wananas geschlossen. An diesen Tagen erfolge eine Jahresrevision, außerdem würden dann Erste-Hilfe-Schulungen und Sicherheitsunterweisungen durchgeführt, und eine neue IT-Infrastruktur werde eingebaut.