Herne. Der März hat in Herne einige Rekorde gebrochen. Vor allem die Sonne brachte einen neuen Spitzenwert: 239 Stunden schien sie über Herne.

„Er kam auf leisen Sohlen und schlug danach umso heftiger zu“. So könnte der diesjährige erste Frühlingsmonat zusammengefasst werden, wenn er als Vorlage für einen Krimi herhalten müsste. Zunächst begann er völlig unspektakulär mit Tagestemperaturen knapp im zweistelligen Bereich und auch nachts wurde die Frostgrenze nicht erreicht.

Schon am dritten Tag kündigte sich Hoch „Martin“ an und der Wind drehte auf Ost. Tagsüber blieben die Temperaturen auf dem anfänglichen Niveau, nachts sanken sie für die nächsten sieben Tage unterhalb des Gefrierpunkts und insgesamt zählte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule neun Frostnächte in diesem Monat. Dies ist schon ein kleiner Rekord, da selbst der Januar eine Frostnacht weniger aufwies. Im Dezember 21 waren es hingegen elf, bei den nächtlichen Tiefsttemperaturen ist der März aber Spitzenreiter in diesem Winter. Die gemessenen Minimaltemperaturen lagen mit durchschnittlich 1,5 °C mehr als zwei Grad unter den Vergleichswerten der letzten 32 Jahre, dreimal war es allerdings in diesem Zeitraum nachts kälter als dieses Mal.

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Sonne schien in Herne fast acht Stunden täglich

Lehrer Joachim Lilei wertet die Daten der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne aus.
Lehrer Joachim Lilei wertet die Daten der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne aus. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Tageshöchsttemperaturen schafften es immerhin auf dem zweiten Platz im Ranking der vergangenen Jahrzehnte. Sie lagen mit 13,6 °C fast vier Grad über dem Referenzwert. Nur im März 2014 war es tagsüber ein halbes Grad wärmer. Kurios: Da die Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts außergewöhnlich waren, lag die monatliche Durchschnittstemperatur mit 7,5 °C weniger als ein Grad über dem zu erwartenden Wert – von wegen der „leisen Sohlen“.

Nicht nur die kalten Nächte deuten darauf hin, dass der Wind vorherrschend aus östlicher Richtung wehte. Er brachte wegen seiner kontinentalen Herkunft kaum Regen mit, dafür schien umso mehr die Sonne: 239 Stunden, also fast acht Stunden täglich, schien sie und damit dreimal länger als im Februar. Dies ist der absolute Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen 1951 und selbst im Rekordmärz 2020 schien die Sonne täglich über eine Stunde weniger als dieses Jahr.

Nur drei Regentage im gesamten Monat

Wenn die Sonne ausgiebig scheint, können sich Wolken kaum entwickeln und es bleibt trocken. So auch in diesem März, der bezüglich der Niederschläge gleich zwei Rekordwerte aufweist: Zum einen die minimale monatliche Regenausbeute von 15 Litern je Quadratmeter. Dies entspricht nur etwas mehr als zehn Prozent der Menge vom Februar – zu erwarten wären 65 Liter gewesen. Und dann hat es nur an drei Tagen geregnet statt der üblichen zwölf Regentage. Beides ist einmalig in den vergangenen drei Jahrzehnten. Sonnig, mild und trocken, das sind die herausragenden Eigenschaften dieses Rekordmonats.

Die wesentlichen März - Wetterdaten im Überblick, in Klammern stehen die Vergleichswerte der vergangenen 32 Jahre:

Durchschnittliche Monatstemperatur: 7,5 °C (6,8 °C)

Durchschnittliche Tageshöchsttemperatur: 13,6 °C (9,9 °C)

Durchschnittliche nächtliche Tiefsttemperatur: 1,5 °C (3,6 °C)

Anzahl der Frostnächte: 8 (5)

Maximale Tageshöchsttemperatur: 20,7 °C, gemessen am 23. März um 14.30 Uhr.

Maximale nächtliche Tiefsttemperatur: -4,2 °C, gemessen am fünften März um 8 Uhr.

Monatliche Niederschlagsmenge: 15,00 mm (64,4 mm)

Summe der Niederschlagstage: 3 Tage (11,6 Tage)

Monatliche Sonnenscheindauer: 239 Stunden (127,1 Stunden)

Tage mit Windstärken > 45km/h: 0 Tage (2,5 Tage)

Die Daten stammen von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule. Schülerinnen und Schüler werten die Daten aus, den Bericht schreibt Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte gibt es auf der Homepage der Gesamtschule.