Herne. Im Vergleich zum aktuellen Wintereinbruch ist der Januar in Herne recht mild ausgefallen. Dennoch waren die Temperaturen niedriger als sonst.

Ähnlich wie in den Vorjahren gab es in Herne auch in diesem Januar keinen richtigen Wintereinbruch, obwohl es recht kühl war. So klopfte der Winter besonders in der ersten Monatshälfte immer mal wieder bei uns an, ohne sich aber – im Gegensatz zur derzeitigen Witterung – mit seiner weißen Pracht zu zeigen.

Mehrere Tiefs, über Norwegen gelegen, schaufelten in diesem Zeitraum kühle Luftmassen aus nordwestlicher Richtung nach Herne, die nachts ein Absinken der Tiefsttemperaturen bis leicht unter dem Gefrierpunkt verursachten. Dementsprechend ermittelte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule insgesamt zwölf Frostnächte und damit eine Nacht mehr als sonst, in der Frost aufkam.

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Tagsüber blieb allerdings das Thermometer beharrlich über null Grad, und so ist es nicht verwunderlich, dass Schneefall sich mal wieder nicht in Herne einstellte, im Gegensatz zum Wintereinbruch im nahen Sauerland. Insgesamt lagen aber die Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts 0,6 Grad unter den Vergleichswerten der vergangenen 31 Jahre, so dass es auch mit 2,3 Grad im gesamten Monat kühler war als sonst.

Wetterrückblick Herne: So wenig Sonnenschein wie zuletzt vor 15 Jahren

Lehrer Joachim Lilei wertet die Daten der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne aus.
Lehrer Joachim Lilei wertet die Daten der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne aus. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

In der zweiten Monatshälfte verlagerten sich die Tiefausläufer, beginnend mit dem Sturmtief „Goran“ am 21. Januar etwas nach Westen. Sie brachten als Windböen der Stärke sechs bis sieben milde, aber auch feuchte, atlantische Luftmassen aus west- bis südwestlicher Richtung in die Region. Tagsüber stiegen zweimal die Höchsttemperaturen knapp in den zweistelligen Bereich, und kurzfristig deutete sich der Vorfrühling an. Danach wechselte in der letzten Woche des Monats die Hauptwindrichtung von West nach Nordwest bis Ost, so dass die Temperaturen wieder sanken.

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Die vielen Tiefs brachten an einundzwanzig Tagen immer mal wieder Regen nach Herne. Da es oftmals nur nieselte oder sich maximal kleinere Schauer entwickelten, lag die monatliche Niederschlagsmenge mit 64 Litern je Quadratmeter knapp zwanzig Liter unter dem langjährigen Vergleichswert. Das war aber etwas mehr als im vergangenen Monat.

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Dennoch war es oftmals bewölkt, weshalb – wie im Dezember – die Sonne mal wieder keine Chance hatte sich durchzusetzen: Lediglich 30 Stunden lang schien sie jeweils im Dezember und Januar und damit etwas weniger als eine Stunde am Tag. So wenig Sonne hatten gab es in Herne in den vergangenen 15 Jahren nicht - zu erwarten gewesen wäre fast die doppelte Menge an Sonnenschein. Trüb, feucht und kühl – mit anderen Worten usselig. So lässt sich das Wettergeschehen am besten zusammenfassen.

Die Daten stammen von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule. Schülerinnen und Schüler werten die Daten aus, den Bericht schreibt Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte gibt es auf der Homepage der Gesamtschule.

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