Herne. Die Bundesregierung hat den Hartz-IV-Satz für Kinder zum 1. Juli erhöht: Warum das Herner Sozialforum diese Erhöhung als lächerlich bezeichnet.
Als „lächerlich“ bewertet das überparteiliche Herner Sozialforum die von der Bundesregierung beschlossene Erhöhung des Hartz-IV-Satzes für Kinder.
Die 2,9 Millionen Heranwachsenden in Armut bekämen ab Juli 20 Euro monatlich mehr zum Regelsatz von 311 Euro, berichtet Norbert Kozicki, Mitglied des örtlichen Sozialforums. Die Erhöhung in Form dieses „Sofortzuschlags“ bedeute für die betroffenen Lebensgemeinschaften, dass sie täglich rund 67 Cent mehr zur Verfügung hätten. Und: Bezogen auf den monatlichen Zuschuss von 121,10 Euro für Essen und Trinken für unter 13-Jährige bedeutet dies „eine lächerliche Erhöhung“ auf 4,71 Euro täglich, rechnet der Diplom-Sozialwissenschaftler vor.
Herner Sozialforum: Worte der Ministerin klingen wie blanker Hohn
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) müsse in einer anderen Welt leben, wenn sie hier von einem „Kampf gegen Kinderarmut“ und einem „Paradigmenwechsel“ spreche. Die gesellschaftliche Realität mit den aktuell enorm hohen Preissteigerungen sehe anders aus. „Die Worte der neuen Familienministerium klingen wie blanker Hohn angesichts dieses Almosens“, so Kozicki.
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Vor der Aufstellung des Entwurfs zum neuen Bundeshaushalt am Mittwoch hätten 17 Organisationen wie unter anderem DGB, Wohlfahrts- und Sozialverbände, Kinderschutzbund, Grüne Jugend und Jusos in einem offenen Brief an die Ampelkoalition gefordert, zügig gezielte und substanzielle Hilfen für die Ärmsten zu beschließen. „Ein konsequenter Kampf gegen Kinderarmut erfordert die Einführung der armutsfesten Kindergrundsicherung bis zu 630 Euro im Monat“, erklärt Norbert Kozicki im Namen des Sozialforums.
Das Herner Sozialforum beschreibt sich selbst als „ein partei- und organisationsübergreifendes Bündnis bzw. Netzwerk diverser Gruppen, Verbände, Parteien und Einzelpersonen des linken, sozialen, fortschrittlichen und alternativen Spektrums“. loc