Herne. Zoll-Beamte haben in Herne zwei Männer festgenommen, die illegal auf einer Altenheim-Baustelle gearbeitet haben. Dem Arbeitgeber droht Gefängnis.

Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Dortmund haben am Mittwoch, 16. März, den Neubau eines Altenheims in Herne überprüft. Dabei wurden unter anderem zwei Männer auf der Baustelle arbeitend angetroffen und kontrolliert. Einer von ihnen konnte eine albanische ID-Karte vorlegen. Der andere Mann hatte keinerlei Ausweisdokumente dabei, gab aber an, türkischer Staatsbürger zu sein und sich illegal in Deutschland aufzuhalten, teilt das Hauptzollamt mit.

„Um in Deutschland arbeiten zu dürfen, benötigen Drittstaatsangehörige einen Aufenthaltstitel, der zur Ausübung einer Tätigkeit berechtigt. Über einen gültigen Aufenthaltstitel für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland verfügten beide Männer nicht, heißt es weiter.

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Herne: Arbeitgeber droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren

Die Zollbeamten nahmen die Männer im Alter von 39 und 33 Jahren vorläufig fest. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts eingeleitet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Essen konnten die Beschuldigten gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung von jeweils 300 Euro nach der Vernehmung entlassen werden. Das zuständige Ausländeramt entscheidet nun über ihren weiteren Verbleib, so der Zoll.

Den Arbeitgeber der Beschuldigten erwarten Verfahren wegen der Beihilfe zum illegalen Aufenthalt und der illegalen Beschäftigung von Arbeitnehmern ohne gültige Arbeitsgenehmigung. Ihm droht eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren. Zusätzlich ist ein Bußgeld bis zu 500.000 Euro möglich.