Herne. Das Stadtteilzentrum H2Ö in Herne ist im September präsentiert worden. Seither ist es aber dicht – auch das Spielezentrum. Nun soll alles öffnen.

Das neue Stadtteilzentrum H2Ö in Herne ist auch Monate nach seiner offiziellen Vorstellung weiterhin dicht. Die Stadt Herne hatte es im September 2021 nach langer Bauzeit mit warmen Worten feierlich präsentiert. Allein: Die Türen blieben anschließend zu. Bis heute. Nun aber soll das Gebäude endlich öffnen.

Das Stadtteilzentrum H2Ö am Hölkeskampring ist Teil des so genannten Hölkeskampus, zu dem auch die Kolibri-Grundschule, eine Multifunktionshalle und die städtische Kita Ingeborgstraße gehören. Das 2300 Quadratmeter große Stadtteilzentrum entstand für rund 5 Millionen Euro im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Hölkeskampring, die mit Geld aus dem Stadtumbau Herne-Mitte aufwendig umgebaut wurde. Herzstück des H2Ö ist das Spielezentrum Herne, außerdem wurden dort Büros für Angebote der Familienhilfe eingerichtet. Baustart war 2018, fertig sollte das Zentrum im August 2020 sein. Daraus wurde nichts. Im September 2021 stellte die Stadt das Haus schließlich offiziell vor. Sie öffnete es aber nie.

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Herne: Aus Wochen wurden Monate – und alles blieb dicht

Sehr zum Leidwesen vor allem des Spielezentrums, das sich im ersten Stock befindet. Mit 16.000 Spielen zog das Team im vergangenen Sommer vom bisherigen Standort Jean-Vogel-Straße auf der anderen Straßenseite in das neue Gebäude – in der Annahme, dass das Spielezentrum im September oder spätestens nach der Spielemesse in Essen im Oktober öffnen kann. Rund 1000 Menschen haben Ausweise, mit denen sie Spiele ausleihen, ein, zwei Dutzend spielten bislang während der Öffnungszeiten vor Ort. Für sie wurde am Hölkskampring eigens ein Spiele-Café eingerichtet. Allein: Das Spielezentrum blieb dicht, aus Wochen wurden Monate. Die neuen Räume waren längst eingerichtet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spielzentrums blieben aber unter sich – in der Regel am alten Standort. Ähnlich die längst fertigen Büros für die Familienhilfe: Auch sie sind verwaist.

Schon vor knapp einem Jahr packten Thomas Moder und Susanne Klaus im Spielezentrum Herne die Kisten und zogen anschließend um.
Schon vor knapp einem Jahr packten Thomas Moder und Susanne Klaus im Spielezentrum Herne die Kisten und zogen anschließend um. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Das haben wir uns anders gewünscht“, bekennt Stadtsprecher Christoph Hüsken, der gegenüber der WAZ den Stillstand bestätigt. Die Verzögerung sei „sehr bedauerlich“. Grund seien fehlende Brandschutznachweise. Mittlerweile habe sich aber (fast) alles geklärt, die Nachweise lägen vor. Eine Genehmigung zur „vorzeitigen Nutzung“ des Gebäudes sei gerade erteilt worden, was noch fehle, sei eine „ordentliche Bauabnahme“. Hierfür müssten noch weitere Pkw-Stellplätze geschaffen werden. Lange Rede: Die gute Nachricht laute, dass das H2Ö nun uneingeschränkt genutzt werden könne, sagt Hüsken.

Anlaufstellen: Verzögerung nicht gravierend

„Wir sind happy, dass wir endlich öffnen dürfen“: Thomas Moder, Leiter des Spielezentrums Herne im H2Ö am Hölkeskampring.
„Wir sind happy, dass wir endlich öffnen dürfen“: Thomas Moder, Leiter des Spielezentrums Herne im H2Ö am Hölkeskampring. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Wir sind happy, dass wir endlich öffnen dürfen“, kommentiert Thomas Moder, Chef des Spielezentrums. Mitte März soll es losgehen, kündigt er an. Im Anschluss soll auch das neue, vergrößerte Gesamtteam erstmals Angebote für Kinder und Jugendliche im Stadtteil bereit halten. Auch Ulrich Klonki, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, freut sich. Auch er hätte sich gewünscht, dass das H2Ö längst geöffnet hätte. Für die Nutzerinnen und Nutzer sei die Verzögerung „nicht schön“ gewesen, betont der SPD-Ratsherr.

Gut sei auch, dass in dem Gebäude die Anlaufstellen für Dienstleistungen des Jugendamts nun endlich geöffnet werden könnten. Hier sei die Verzögerung aber nicht gravierend: Die Mitarbeitenden etwa von Erziehungsberatung, Jugendförderung oder Gerichtshilfe hätten Bürgerinnen und Bürger wie gewohnt an ihren „normalen“ Standorten beraten. Die neuen Büros im H2Ö seien eine zusätzliche Anlaufstelle, immer dann, wenn sie benötigt würden.