Herne. Die Parteien in Herne wollen die Zahl der Wahlplakate reduzieren. Warum diese Selbstverpflichtung nur ein guter Anfang ist – ein Kommentar.

Die Selbstverpflichtung der Parteien in Herne zur Begrenzung der Wahlplakate ist erst einmal eine gute Nachricht. Herne wird, wie fast alle Städte im Land, vor Wahlen zugekleistert. Das ist völlig übertrieben: Kaum jemand dürfte ernsthaft glauben, dass Tausende Plakate, nicht wenige davon belang- und ideenlos, Wahlentscheidungen nachhaltig beeinflussen.

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Warum aber nur eine Reduzierung um 20 Prozent? Warum nicht 30, 40 oder 50 Prozent? Oder noch mehr? Initiator Thomas Bloch (FDP) hat Recht: Das Ergebnis nach einjähriger Diskussion ist reichlich mager. Zudem bleiben Fragen offen. Halten sich auch alle an die Vereinbarung? Wie soll das Ganze überprüft werden? Und nicht zuletzt: Der Wahlkreis ist bei dieser Landtagswahl größer, er umfasst nun ganz Herne. Hängen die Parteien dann wirklich 20 Prozent weniger Plakate auf oder passen sie diese Zahl an den größeren Wahlkreis an?

Die nun getroffene Selbstvereinbarung ist ein guter Anfang – mehr nicht. Die kommende Landtagswahl wird zeigen, was sie wirklich wert ist. Anschließend muss, wenn nötig, nachgebessert werden.