Herne. Der Januar war in Herne etwas wärmer als in den Vorjahren; er startete sogar frühlingshaft. Wie es weiterging – ein Blick auf die Wetterdaten.
Das Jahr hat in Herne wärmer begonnen als in den Vorjahren. Mit einer Durchschnittstemperatur von 3,7 Grad war der Januar 2022 fast 1,5 Grad wärmer als vor einem Jahr und auch der Mittelwert der vergangenen 32 Jahre wurde um 0,7 °C überschritten. Dies lag weniger an der Sonneneinstrahlung, welche in dem Hochwintermonat aufgrund der Neigung der Erdachse weniger intensiv ist als in den anderen Jahreszeiten, sondern vielmehr an den vorherrschend aus Südwest bis Nordwest kommenden Luftmassen, die wegen des dämpfenden ozeanischen Einflusses oftmals wärmer sind als die kontinental beeinflussten östlichen (trockeneren) Winde.
Dafür brachten die atlantischen Winde endlich mal wieder so viel Feuchtigkeit nach Herne wie in den vergangenen drei Jahrzehnten auch. Richtig frühlingshaft warm war es gleich zu Beginn des Monats, als am ersten Tag die Höchstwerte tagsüber und auch nachts zweistellig blieben. Schon einen Tag später aber beendete Tief „Annette“ das milde Intermezzo mit mehreren Regenschauern, welche zumindest nachts die Temperaturen in den einstelligen Bereich sinken ließen.
Herne: Acht Frostnächte im Januar
Danach verharrten bis auf den 29. die täglichen und nächtlichen Temperaturhöchstwerte deutlich im unteren einstelligen Bereich und in acht Frostnächten fiel das Thermometer unter null Grad. Normal wären für einen Januar allerdings elf Frostnächte – ein weiteres Indiz dafür, dass dieser Januar etwas wärmer war als sonst. Weitere statistische Belege: Die von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne-Sodingen erfassten durchschnittlichen Tageshöchstwerte lagen mit 5,7 Grad fast ein Grad über den langjährigen Vergleichswerten. Nachts übertrafen die gemessenen durchschnittlichen Tiefstwerte mit 1,9 Grad den Referenzwert um 0,7 Grad.
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Da die Temperaturen tagsüber beständig im positiven Bereich lagen und, bis auf den 11. Januar, nachts die Temperaturen nicht unter -1 Grad sanken, stellte sich in Herne kein Winterwetter mit Schnee ein, obwohl die Niederschlagsmengen ausreichend gewesen wären. So fielen mit 77,8 Liter Regen je Quadratmeter nur fünf Liter weniger als sonst im Januar. Diesmal auch in Form von mehreren ergiebigen Regenschauern, da atlantische Tiefs über 50 Prozent der monatlichen Regenmenge an drei Tagen (am 2., 8. und 31. Januar) nach Herne beförderten. Dazwischen nieselte es immer mal wieder etwas aus dem Dauergrau der insgesamt 20 Regentage, sechs Mal mehr als sonst in einem Januar. Mit 29 Stunden schien die Sonne nicht mal eine Stunde am Tag und somit fast 45 Prozent weniger als üblich.
Am Monatsende erreichte Tief Nadia mit einer Höchstgeschwindigkeit von fast 55 km/h in Herne immerhin Windstärke 7. Gleich fast doppelt so häufig wie sonst, an sechs Tagen, traten starke Winde mit einer Geschwindigkeit über 45 km/h auf, welche für den Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten und damit für mehrere kleine Wetterumschwünge im sonst vorherrschenden Dauergrau sorgten.
Die Daten stammen von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule. Schülerinnen und Schüler werten die Daten aus, den Bericht schreibt Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte gibt es auf der Homepage der Gesamtschule.