Herne. Der Mondpalast hofft auf ein erfolgreiches 2022 und entstaubt zum Frühjahr ein beliebte Komödie, legt sie neu auf. Außerdem neu: Das XXL-Ticket.

Frühjahrsputz im Mondpalast: Pünktlich zum Frühling packt das Wanner Theater-Ensemble den Staubwedel aus und präsentiert präsentiert vor der Sommerpause den Klassiker „Othello, der Schwatte von Datteln“ in neuem Glanz. Die Komödie feierte 2014 bereits gelungene Premiere im Mondpalast. Das Stück aus der Feder des Hausautors Sigi Domke ist an Shakespeares „Othello“ angelehnt, spielt aber statt in Venedig, auf dem Wanner Wochenmarkt der 50er Jahre. „Das ist eine typische Mondpalast-Komödie, in der verschiedene Charaktere aufeinander treffen“, sagt Prinzipal Christian Stratmann. „Eigentlich kann sich jeder aus dem Publikum irgendwo mit einer der Rollen identifizieren.“ Gerade das mache die Komödie so unterhaltsam. „Dieses Gefühl: ‘Ja, das kenne ich’, das lässt die Leute besonders herzlich lachen“, so Stratmann.

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Neben „Othello“ bringt das Mondpalast-Ensemble 2022 wieder einige Klassiker auf die Bühne: Von „Ronaldo & Julia“, über „Flurwoche“ bis hin zu „Auf der Wilden Rita“ darf sich das Publikum auf jede Menge Witz und Emotionen freuen. Immerhin, aktuell dürfen rund 220 Zuschauerinnen und Zuschauer in Schachbrett-Manier die Reihen im Mondpalast-Saal füllen, vor Corona waren es noch 500. „Derzeit haben wir viele junge Gäste hier“, schildert Prinzipal Christian Stratmann seine Beobachtung und schiebt augenzwinkernd nach: „Egal ob jung oder alt, ich finde beides schön. Das Geld ist das gleiche!“

Mondpalast: Prinzipal legt Wert auf Nahbarkeit

Der „Gästeversteher“ – so steht es auf einem Schild, das Stratmann an Vorstellungsabenden um den Hals trägt – möchte den Besucherinnen und Besuchern des Mondpalastes ein Erlebnis schenken. „Mal einen Abend abschalten, die Sorgen vergessen, das ist das Schönste, was wir den Menschen bieten können.“ Gerade in Zeiten wie diesen, erklärt der frisch vermählte Essener. „Das hat etwas mit Respekt zu tun.“ Nahbar sein, ein Volkstheater, darauf legt er Wert. „Als neulich ein türkisches Pärchen bei uns war, sie mit Kopftuch, er mit Käppchen, da ist mir das Herz aufgegangen“, so der Prinzipal. „Das ist Volkstheater“, sagt er und macht nach jedem Wort eine kurze, bedeutungsschwangere Pause. Man merkt, er meint es so.

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Die letzte Premiere im Mondpalast ist nun schon eine Weile her: Im März 2020 feierte die Komödie „Das Schweigen der Frösche“ ihren Auftakt, ehe die Pandemie den Garaus machte - ihr und allen anderen Stücken. „Das war eine harte Zeit“, gibt Stratmann unumwunden zu. Um so wichtiger sei es, im anlaufenden Corona-Betrieb das Alleinstellungsmerkmal des Mondpalastes zu pflegen und die Gäste willkommen zu heißen. „Wir hatten zuletzt einige Vorstellungen, die komplett ausgebucht waren. Es ist schön zu sehen, wenn der Saal gefüllt ist.“

Corona: Drei Februar-Vorstellungen fallen aus

Dennoch: Die aktuelle Nachrichtenlage schlage sich zwangsläufig auf die Ticketkäufe nieder. „Wenn es schlechte Nachrichten gibt, reserviert niemand. Und wenn es Hoffnung gibt, gehen die Reservierungen hoch“ sagt Stratmann. Waren die vergangenen drei Vorstellungen ausgebucht, so mussten drei andere abgesagt werden, zu wenige Reservierungen. Stratmann zuckt mit den Schultern und legt den Kopf schief: „Wir merken die Entwicklungen in der Gesellschaft sofort.“

Mit dem XXL-Ticket will Prinzipal Stratmann eine Nische abdecken: Es kommen immer mehr Gruppen zu uns.
Mit dem XXL-Ticket will Prinzipal Stratmann eine Nische abdecken: Es kommen immer mehr Gruppen zu uns. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Mit dem neuen Karten-Tarif, dem XXL-Ticket, reagiere der Mondpalast nun ebenfalls auf eine Entwicklung. „Wir haben auch zunehmend Gruppen bei uns“, erklärt der Prinzipal. Vereine, Familien, Freundesgruppen; für sie alle ist das XXL-Ticket gedacht. Bis zu sechs Personen erhalten für ihre Lieblingskomödie am Wunschtermin die jeweils besten verfügbaren Plätze, zum Preis von 150 Euro. Im Idealfall ließen sich so bis zu 40 Prozent auf den regulären Preis sparen. „Wir merken, dass wir in Corona-Zeiten für viele Gruppen ein Abendereignis geworden sind. So machen wir das Gemeinschaftserlebnis noch verlockender“, so Stratmann. „Wenn Menschen sagen ‘Wir machen uns jetzt einen schönen Abend’, dann freuen wir uns, wenn das bei uns ist.“

Tickets und weitere Infos zum Programm im Mondpalast gibt es online unter www.mondpalast.com oder telefonisch unter 02325 588 999 (montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr).

>>> Die (fast) glorreichen Sieben

  • Die Komödie „Die (fast) glorreichen Sieben“ wird am 11., 12. und 13. Februar das letzte Mal aufgeführt.
  • Darin bereitet sich ein Amateur-Chor in „Gelsentrop-Wattenhausen“ auf ein Jubiläum vor. „Das ideale Stück zum Schauen für Chöre oder Gesangsgruppen“, meint der Prinzipal.