Herne. Nach einem Rückgang steigt die Zahl der Norovirus-Fälle in Herne wieder an. Welche Ursachen dahinter stecken und was Corona damit zu tun hat.

Die Norovirus-Infektionszahlen sind in Herne aktuell wieder angestiegen und haben in etwa das Niveau von 2019 erreicht. Das teilt die AOK Nord-West auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts mit. Nach einem deutlichen Rückgang aufgrund der verstärkten Hygieneregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurden seit Ende September 2021 wieder steigende Infektionszahlen gemeldet. Demnach wurden in Herne von Ende September 2021 bis Mitte Dezember 2021 insgesamt 16 Infektionsfälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2020 gab es nur drei Fälle und im Vergleichszeitraum 2019 insgesamt 20 Fälle.

„Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Mit den Lockerungen der Maßnahmen und den flächendeckenden Öffnungen von Schulen und Kitas sowie vielen öffentlichen Einrichtungen und Freizeitangeboten nach den Sommerferien hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Noroviren werden von Mensch zu Mensch übertragen

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Besonders betroffen seien Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt Kock. Noroviren seien für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verlaufe in der Regel kurz und heftig: Sie beginne plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlten sich schwach und matt, hätten oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber.

Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion laut AOK nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren könnten bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen. Die Viren würden hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen. Die Erreger könnten auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden.