Herne. Die SPD in Herne will alte Schulgebäude reaktivieren – als Reaktion auf steigende Schülerzahlen. Welche Gebäude die Fraktion im Blick hat.

Die Raumnot in den Herner Schulen nimmt zu, kritisiert die SPD-Fraktion. Sie schlägt deshalb vor, ehemalige Schulgebäude zu reaktivieren. Die Stadt soll nun prüfen, welche ehemaligen Gebäude dafür in Frage kommen, heißt es in einer Mitteilung. Die SPD hat die ehemalige Schule an der Hedwigstraße, die ehemalige Janosch-Schule und die ehemalige Görresschule dafür in den Blick genommen.

Die Raumnot in den Herner Schulen, schlägt die SPD Alarm, werde angesichts steigender Schülerzahlen laut Prognose in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Klassen würden zu groß, darunter könne die Qualität des Unterrichts leiden, teilt die SPD mit. Verschärft werde die Situation ab 2025 durch den Anspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag: „Es ist wichtig, die Zeichen früh zu erkennen und rechtzeitig zu handeln“, so SPD-Fraktionschef Udo Sobieski. Nur so könnten Katastrophen abgewendet werden.

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„Wichtig, die Zeichen früh zu erkennen“: Hernes SPD-Fraktionschef Udo Sobieski.
„Wichtig, die Zeichen früh zu erkennen“: Hernes SPD-Fraktionschef Udo Sobieski. © SPD

Neubauten von Schulen seien angesichts der angespannten Haushaltslage ausgeschlossen. Vielmehr müssten rechtzeitig alternative Möglichkeiten gefunden werden, um die Bedarfe auffangen zu können. „Die pragmatische Lösung: eine Reaktivierung von ehemaligen Schulgebäuden“, so die Fraktion. Im Stadtbezirk Wanne biete sich das Schulgebäude an der Hedwigstraße 45 an. Dorthin ist der Unterricht der Claudiusschule, die saniert wird, verlagert worden. Eine weitere Nutzung des Gebäudes, zum Beispiel als Dependance der Claudiusschule, sei auch nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Claudiusstraße realistisch, so die Fraktion: „Alle umliegenden Grundschulen im Wanner Kern könnten somit effektiv entlastet werden.“

Im Blick hat die SPD auch die ehemalige Janosch-Schule an der Bismarckstraße in Herne-Mitte. Im Gebäude befindet sich nun ein Corona-Testzentrum. Eine Reaktivierung wäre auch hier denkbar, so die SPD. Ähnlich die ehemalige Görresschule in Röhlinghausen: Noch bis 2025 soll das Gebäude durch die Hochschule für Polizei öffentliche Verwaltung genutzt werden. Die Südschule müsse zudem in absehbarer Zeit umgebaut werden, um den Schüler- und OGS-Bedarf künftig decken zu können. Sinnvoll scheine da eine ergänzende Reaktivierung der Görresschule am alten Standort zu sein.

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Bei einer Prüfung der Vorschläge sollen von der Bezirksregierung Arnsberg auch Daten über die Anforderungen an die Herner Schullandschaft eingeholt werden. Zudem müsse klar sein, welche Kosten durch Umbaumaßnahmen entstehen können und welche Finanzierungsmöglichkeiten die Verwaltung für das Vorhaben sieht, so die Fraktion.