Herne. Die AOK warnt davor, zu viele Schmerzmedikamente einzunehmen. Diese könnten zur Abhängigkeit führen. Dosierungshinweise müssen beachtet werden.
Wenn der Kopf spannt oder der Rücken schmerzt, greifen viele Menschen in Herne schnell zu Schmerzmitteln, um im Alltag weiter zu funktionieren. „Doch vielen ist nicht bewusst, dass Nebenwirkungen und ernste Komplikationen die Folge sein können, wenn Schmerzmedikamente regelmäßig und unkontrolliert eingenommen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft gebe es Schätzungen zufolge etwa ein bis zwei Millionen Menschen in Deutschland, die sogar abhängig von Schmerzmedikamenten seien. Die niedergelassenen Ärzte stellten für die gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe in 2020 insgesamt über 9,1 Millionen Rezepte für Schmerzmittel aus.
Paradox sei, dass die meisten Schmerzmittel nicht nur Nieren und Leber schadeten, sondern regelmäßig angewandt zum Beispiel auch zu weiteren Schmerzen wie chronischen Kopfschmerzen führen könnten. Wer etwa an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfschmerzmittel einnehme, riskiere, davon einen chronischen sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz zu bekommen.
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Deshalb gilt laut AOK bei der Einnahme von Schmerzmedikamenten: Maximal vier Tage am Stück, pro Monat sollten nicht mehr als zehn Tabletten eingenommen werden, sofern sie nicht vom Arzt verschrieben worden sind. Die Hinweise auf dem Beipackzettel wie zur richtigen Dosierung und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten unbedingt beachtet werden. Doch noch viel wichtiger sei, nach Möglichkeit auf die Einnahme von Schmerzmedikamenten am besten ganz zu verzichten.