Herne. Die Initiative zur Rettung des Hallenbads Eickel in Herne hat 10.556 Unterschriften bei der Stadt abgegeben – mehr als nötig. Nun wird geprüft.

Hat das ehemalige Schwimmbad nun doch wieder eine Zukunft? Darauf setzt die Initiative „Wiederinbetriebnahme Hallenbad Eickel“. Sie hat am Donnerstagnachmittag 10.556 Unterschriften im Technischen Rathaus in Herne abgegeben. Nötig für das Bürgerbegehren sind „nur“ 5974 Unterschriften. Die Stadt will die Unterschriften nun prüfen.

10.556 Unterschriften – das sind viel mehr, als mit denen die Initiative noch zum Jahreswechsel gerechnet hatte. Noch vor einer Woche fehlten 1000 Unterschriften. Angesichts der „Masse“ an Unterschriften hofft Horst „Hotte“ Schröder von der Initiative nun auf ein Umdenken bei Stadt und Politik, um das 2016 geschlossene Bad wieder öffnen zu können. Der Wille der vielen Bürgerinnen und Bürger, die die Wiederinbetriebnahme mit ihrer Unterschrift forderten, dürfe nicht ignoriert werden, fordert er.

Auch interessant

Herne: Stadt will Prüfung der Unterschriften im ersten Quartal abschließen

Die Initiative zur Rettung des Hallenbads Eickel hat am Donnerstag die Unterschriften ins Technische Rathaus gebracht. Mit im Bild: Horst „Hotte“ Schröder (vorne).
Die Initiative zur Rettung des Hallenbads Eickel hat am Donnerstag die Unterschriften ins Technische Rathaus gebracht. Mit im Bild: Horst „Hotte“ Schröder (vorne). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Verwaltung will die Unterschriften nun prüfen, sagt Sprecher Christoph Hüsken. Das sei aber „sehr, sehr aufwendig“ und brauche seine Zeit. Einzeln geprüft werden müsse unter anderem, ob die Unterzeichner mindestens 16 Jahre alt sind und in Herne wohnen. Auch müssten mögliche Doppelungen bei Bedarf aussortiert werden. Hinzu komme, dass im Mai die Landtagswahl stattfindet. Das Team, das diese organisiere, sei auch für die Unterschriften fürs Bürgerbegehren zuständig. Lange Rede: „Im ersten Quartal“ dieses Jahres soll die Prüfung abgeschlossen sein.

Wenn die Stadt bestätigt, dass genügend gültige Unterschriften zusammengekommen sind, dann befasst sich der Rat mit dem Thema Hallenbad. Das Gremium hat zwei Möglichkeiten: Entweder der Rat folgt der Forderung der Initiative. Dann würde der Verkauf des Hallenbad-Grundstücks an die Stadtentwicklungsgesellschaft, die dort Wohnungen bauen will, rückgängig gemacht. Oder der Rat lehnt die Forderung von Initiative und Unterzeichnern ab. Dann kommt es zu einem Bürgerentscheid – und zwar innerhalb von drei Monaten, sagt Stadtsprecher Hüsken.

Auch interessant

Bei einem Bürgerentscheid würden voraussichtlich im Sommer alle Wahlberechtigten in Herne über die Rückabwicklung des Verkaufs abstimmen. Organisiert würde der Bürgerentscheid wie eine Wahl, also mit Abstimmungen in Wahlräumen, aber auch der Möglichkeit zu einer Briefwahl, so Hüsken. Wiedereröffnet würde das Hallenbad bei einem erfolgreichen Bürgerentscheid aber noch lange nicht – nur besagter Verkauf wäre rückabgewickelt. Erst in einem weiteren Schritt will die Initiative klären, wie eine Neueröffnung möglich gemacht werden kann.